Michele Nicoletti: „Europa als Hamlet“ (5. Berliner Carl-Schmitt-Lecture; 19. Okt. 2018, Berlin-Mitte (Tieranatomisches Theater))

Unter dem Titel „Europa als Hamlet“ hält am Freitag, dem 19. Oktober, um 18 Uhr c.t., Michele Nicoletti die 5. Berliner Carl-Schmitt-Vorlesung.

Michele Nicoletti war bis Anfang 2018 Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Er ist seit 2001 ordentlicher Professor für Politische Philosophie an der Universität Trient und war für den Partito Democratico von 2013 bis 2018 Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer.

Der Titel des Vortrags – „Europa als Hamlet“ – ist eine berühmte Formulierung, die Paul Valéry am Ende des Ersten Weltkriegs verwendete, als er über die Trümmer des Konflikts nachdachte. In seinen Schriften hat Carl Schmitt mehrfach darauf hingewiesen, dass Europa nicht in der Lage sei zu entscheiden, ob es eine politische Einheit „sein oder nicht sein“ will. Das bedeutet, nach Hermann Heller, eine „Einheit der Entscheidung und Wirkung“. Eine kritische Auseinandersetzung mit Carl Schmitts Interpretationen der Geschichte Europas und dessen Rolle in der Geschichte der Zivilisation bietet heute nützliche Diskussionspunkte für die gegenwärtige Reflexion über die Veränderungen der Souveränität, über die Rolle Europas in der internationalen Szene und über seine unverzichtbare Beziehung zum Recht.

Der Vortrag ist der fünfte in der 2014 ins Leben gerufenen Reihe der Berliner Carl-Schmitt-Vorlesungen, die traditionsgemäß im Hörsaal des Tieranatomischen Theaters auf dem Charité-Campus der Humboldt-Universität stattfinden (Philippstraße 12/13, 10115 Berlin, Eingang Luisenstraße 56). Bisherige Vortragende waren Horst Bredekamp, Quentin Skinner, Jörg Baberowski und Dieter Grimm.

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