Philosophin Philippa Foot ist tot

Das Trolley-Problem gehört wohl zu den meist zitierten Dilemma-Beispielen in der Philosophie: der führerlose Wagen, der in eine Gruppe von Leuten zu rasen droht, es sei denn, jemand legt eine Weiche um, wodurch dann ein anderer, aber einziger Mensch ums Leben kommt… In die Diskussion gebracht hat dieses moralphilosophisch und handlungstheoretisch höchst anspruchsvolle Problem die Philosophin Philippa Foot. Sie ist am 3. Oktober im Alter von 90 Jahren gestorben. Foot, geboren 1920 in England, gehörte zu den wichtigsten und einflussreichsten zeitgenössischen Philosophinnen. Sie lehrte u.a. in Berkeley, Princeton, Cornell, Stanford und am MIT. Foot gilt als eine Neubegründerin der Tugendethik und des Aristotelismus, dabei besonders wegbereitend in der moralphilosophischen Frage: „Warum überhaupt moralisch sein?“. Ihr zuletzt erschienenes wichtiges Buch ist „Natural Goodness“ / „Die Natur des Guten“, worin sie eine naturalistische Position begründet. Zuletzt lebte und lehrte sie in Oxford am Somerville College. Ein weiterer Nachruf findet sich hier.

Weiterlesen

Workshop in Leipzig: Quellen des Handelns

Worauf lässt sich unser moralisches Handeln zurückführen? Auf unsere menschliche Natur oder auf unsere soziale Eingebundenheit? Autoren wie Philippa Foot oder Michael Thompson versuchen die menschliche Natur als Quellen praktischer Normativität auszuweisen. Dem stehen Positionen im Anschluss an Hegel gegenüber, die Normen in einer konkreten sittlichen Praxis verankert sehen. Wer bei dieser Streitfrage wohl Recht haben könnte, darüber diskutieren am 19. Juni Vertreter beider Positionen an der Universität Leipzig, Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie. (mehr …)

Weiterlesen