Am 6. Oktober findet am Institut für Politikwissenschaft der TU Dresden ein interdisziplinärer Workshop zur Kategorie des Problems als Grundbegriff einer kritischen Sozialwissenschaft statt. Der Begriff wird in vier einleitenden Vorträgen von Andreas Antić (Potsdam), Carmen Dege (New Haven), Justus Schollmeyer (Berlin) und Jan-Philipp Kruse (Dresden) aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, die in anschließenden Diskussionen ins Verhältnis gesetzt werden. Die leitende Frage lautet, inwiefern eine interdisziplinäre Kombination produktive Zugänge für die Analyse von Faktoren des sozialen Zusammenhalts und gesellschaftlichen Herausforderungen bietet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen zum Inhalt und Ort gibt es hier.
Dresden
Einstweilige Verfügung gegen Steffen Kailitz: Links und Stellungsnahme der DVPW
Das Landgericht Dresden hat eine einstweilige Verfügung gegen den Dresdener Politikwissenschaftler Steffen Kailitz erlassen. Hintergrund ist ein in der ZEIT erschienener Meinungsartikel mit der Titel „NPD-Verbot: Ausgrenzen bitte„. In diesem hatte Kailitz unter anderem geschrieben, dass die NPD „rassistisch motivierte Staatsverbrechen [plane]. Sie will acht bis elf Millionen Menschen aus Deutschland vertreiben, darunter mehrere Millionen deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund.“ Belegt ist dies mit Verweis auf eigene Studien und den Text des NPD-Parteiprogramms. Steffen Kailitz, Mitarbeiter am Dresdener Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, ist auch ein vom Bundesverfassungsgericht geladener Sachverständigen im derzeit laufenden NPD-Verbotsverfahren. Pikant ist zudem, dass der in der Sache zuständige Richter, Jens Maier, ein AfD-Parteibuch hat und die Verfügung wegen „Dringlichkeit“ ohne eine mündliche Verhandlung ergangen ist. Gegen die Verfügung läuft derzeit ein Widerspruch, sollte dieser nicht erfolgreich sein, darf Kailitz bei Androhung eines hohen Ordnungsgeldes (bzw. bis zu sechs Monaten Ordnungshaft) seine Argumente, nicht mehr öffentlich wiederholen.
Das Urteil wurde zunächst durch Max Steinbeis vom Verfassungsblog aufgegriffen und äußerst kritisch kommentiert (Artikel hier). Auch die ZEIT hat einen sich fest hinter den Gastautor stellenden Kommentar veröffentlicht und den beanstandeten Artikel online verfügbar gehalten. Andere Medien sind mittlerweile ebenfalls in die Berichterstattung eingestiegen. Kommentare finden sich etwa in der Süddeutschen Zeitung oder in der TAZ. Vorstand und Beirat der DVPW haben ebenfalls auf den Fall reagiert und eine Stellungnahme herausgegeben. Darin heißt es, dass die Rechtssprechung in dem Fall die Wissenschaftsfreiheit beschneide: „Forschungsergebnisse öffentlich darzustellen, gehört zu den zentralen Aufgaben von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“. Vorstand und Beirat äußern daher die Hoffnung, dass der „Beschluss des Landgerichts Dresden korrigiert werden wird, sodass auch zukünftig eine politikwissenschaftlich fundierte Kritik extremistischer Parteien möglich bleibt.“
Job TU Dresden: 50% wiss. MitarbeiterInnen-Stelle (Prof. Müller-Mall)
Am Dresdner Institut für Politikwissenschaft ist für die „Professur für Rechts- und Verfassungstheorie mit interdisziplinären Bezügen“ (Prof. Sabine Müller-Mall) zum 01.09.2016 eine halbe wissenschaftliche MitarbeiterInnenstelle ausgeschrieben. Die Ausschreibung findet sich hier.
Pegida, Pegida-Kritik und die Dresdener Politikwissenschaft
Die Montagsdemonstrationen von Pegida und die Reaktion auf diese bewegen seit mehreren Wochen Dresden, Sachsen und die ganze Bundesrepublik. Der Streit darum, wie Pegida einzuschätzen und wie auf Pegida zu reagieren ist, wird dabei nicht zuletzt von Sozial- und PolitikwissenschaftlerInnen geführt – etwa in der Auseinandersetzung über die Teilnehmerzahlen und die soziale Zusammensetzung der Pegida-Demonstrationen (siehe die Untersuchungen von Teams um Hans Vorländer, Dieter Rucht oder Franz Walter), in den Beiträgen zur Zusammensetzung der Gegendemonstrationen (erneut Franz Walter) oder in der medialen Aufbereitung des Phänomens Pegida (z.B. Simon Teune). Ein besonderes Echo haben auch die Beiträge von Werner J. Patzelt erhalten (etwa hier in der FAZ, in den Tagesthemen oder im Dresden Fernsehen). Insbesondere Patzelts Analyse von Pegida und dessen Kritik an den Gegendemonstranten haben dabei Widerspruch unter den Dresdener Studierenden, aber auch innerhalb der Mitarbeiter des Instituts für Politikwissenschaft hervorgerufen – Update: Spiegel Online berichtet über die Stellungsnahme der Dresdener Mitarbeiter und den Protest der Studierenden.
Wir dokumentieren hier als PDF und unter dem Strich die Stellungnahme einiger Mitarbeiter des Dresdener Instituts zu den Äußerungen über die Pegida-kritischen Demonstrationen.
– Update2: Werner J. Patzelt hat heute, 03.02, in Dresden eine neue Studie zu Pegida und Pegida-Anhängern vorgestellt, diese ist hier abzurufen (Zusammenfassung in FAZ). Auf Patzelts öffentlicher Facebook-Seite wird zudem eine Erwiderung auf die unten dokumentierte Stellungsnahme der Mitarbeiter für die kommenden Tage angekündigt –
– Update3: Werner J. Patzelt hat nun eine Reaktion auf das studentische Flugblatt, die hier veröffentlichte Stellungsnahme und einen neue Pressemitteilung des Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät der TUD über seine öffentliche Facebook-Seite veröffentlicht. Diese findet sich hier –
Zwei Doktorandenstellen in Dresden
An der frisch eingerichteten Professur für Rechts- und Verfassungstheorie an der TU Dresden (Sabine Müller-Mall) sind zwei Doktorandenstellen (50% E-13 TV-L) ausgeschrieben. Schwerpunkte der Professur sind Verfassungstheorie, Rechtstheorie, Politischen Theorie, Öffentliches Recht, Transnationalisierung von Recht und/oder Politik sowie Constitutional Comparativism. Hier die PDF mit allen Infos. Bewerbungsschluss ist der 04.09, wir wünschen viel Erfolg bei den Bewerbungen.
Tagungsbericht „Global Constitutionalism. Legal Concepts and Emerging Transnational Orders“; Dresden, 18. – 19. Juli
Vom 18. bis 19. Juli fand in Dresden die Tagung „Global Constitutionalism. Legal Concepts and Emerging Transnational Orders“ statt. Organisiert wurde sie von Hans Vorländer, Oliviero Angeli und Steven Schäller. Die Tagung stellte unter anderem die Bilanz des DFG-Forschungsprojektes „Die Konstitutionalisierung transnationaler Räume“ zur Diskussion, an dem die drei Organisatoren beteiligt sind. (mehr …)
Workshop: Global Constitutionalism in Dresden
Vom 18.-19. Juli veranstaltet das DFG-Forschungsprojekt „Die Konstitutionalisierung transnationaler Räume“ unter der Leitung von Hans Vorländer eine Tagung zum Thema „Global Constitutionalism. Legal Concepts and Emerging Transnational Orders“. Die Tagung wird in Dresden stattfinden. Tagungssprache ist Englisch. Zu den eingeladenen Gästen zählen unter anderen Mattias Kumm (WZB) und Antje Wiener (Hamburg). Um Anmeldung wird gebeten, alle Infos und das Programm hier im Flyer.
Jahresstipendien am SFB „Transzendenz und Gemeinsinn“
Der Dresdener S’FB „Tranzendenz und Gemeinsinn“ schreibt für 2013 Promotionsstipendien von 6-12 Monaten aus. Promovierende aus einer Reihe von Disziplinen sind willkommen; vorausgesetzt wird aber eine thematische Nähe zum SFB. Bewerbungsschluss ist der 19. Oktober, alles weitere folgt:
Tagung in Dresden: Transzendenz und die Konstitution von Ordnungen
Welche Rolle spielen Transzendenzen bei der Konstitution von Ordnungen? Dieser Frage geht am kommenden Wochenende eine Tagung des Dresdner Sonderforschungsbereichs „Transzendenz und Gemeinsinn“ nach. Abendvorträge halten Volker Gerhardt über die transzendente Funktion der Öffentlichkeit und Herfried Münkler über die Wiederkehr der politischen Tugend. Hier geht’s zum Programm.
CfP: Dresden Summer School „Von der Vitrine zum Web 2.0 – Museen, Bibliotheken und Archive im digitalen Zeitalter”
Der Dresdener SFB 804 lädt zu einer spätsommerlichen Summer School Anfang Oktober ein, bei der es unter dem Titel „Von der Vitrine zum Web 2.0 – Museen, Bibliotheken und Archive im digitalen Zeitalter“ um die Bedeutung digitaler Medien für traditionelle Gedächtnisinstitutionen gehen soll. Der CfP richtet sich explizit an Doktorandinnen und Doktoranden aus verschiedensten Fachdisziplinen. Deadline ist der 15. Juni, alle Infos gibt es hier und einen kurzen Auszug aus dem Programm nach dem Klick: (mehr …)
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