Vom 5. bis 7. September 2025 wird an der Ruhr-Universität Bochum die 11. studentische Fachtagung der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft in Kooperation mit dem FSR Sozialwissenschaften unter der Überschrift „Sozialwissenschaft in Zeiten des Zusammenbruchs“ stattfinden. Willkommen sind Beiträge von Bachelor- und Masterstudierenden sowie Promovierenden (in der Anfangsphase) aus allen Politik- und Sozialwissenschaften. Möglich sind Vorträge zu den Themenbereichen: „Demokratische Regression“, „digitale Infrastruktur und Demokratie“, „Die Zukunft des Sozialstaats“ uvm. Abstracts mit maximal 300 Wörtern auf Deutsch oder Englisch können zusätzlich zu einer kurzen Selbstbeschreibung bis zum 15. Juni 2025 an fachtagung@dngps.de gesendet werden. Die allgemeine Konferenzsprache ist Deutsch, Vorträge können auch auf Englisch gehalten werden. Die Teilnahme ist sowohl für Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder der DNGPS kostenfrei. Für Panelist*innen, die Mitglied in der DNGPS sind, besteht die Möglichkeit einer Fahrtkostenübernahme durch die DNGPS. Weitere Informationen hier.
Digitalisierung
CfP „Critical Theory of the Computational“ (Berlin)
Am Weizenbaum Institut in Berlin findet am 16. und 17. Oktober 2025 ein internationaler Workshop zum Thema „Critical Theory of the Computational“ statt, der vom Center for Critical Computational Studies (C3S, Frankfurt), dem Center for Responsible AI Technologies (Universität Augsburg, Hocschule für Philosophie München, TU München) und dem Weizenbaum Institut organisiert wird. In dem Workshop soll es darum gehen, zu erforschen, wie digitale und computergestützte Systeme den gesellschaftlichen Wandel beeinflussen und wie diese Systeme auch Teil einer umfassenderen globalen Transformation sind. Dazu setzen sich die Teilnehmer:innen mit Kritischer Theorie Frankfurter Schule (aber auch darüber hinaus) auseinander und beziehen diese auf die digitalen und planetarischen Transformationen. Deadline für Einreichungen ist der 30. April 2025. Mehr Informationen zum Call gibt es hier bzw. hier im PDF.
CfA WiMi (PraeDoc 65%) Ethik der Digitalisierung Oldenburg
In der Abteilung „Ethik der Digitalisierung“ (Prof. Dr. Anna-Verena Nosthoff) an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist eine zunächst auf drei Jahre befristete Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (65%) zur Promotion ausgeschrieben. Der*die künftige Stelleninhaber*in soll im Bereich kritischer Digitalisierungsforschung mit theoretischem Schwerpunkt forschen und ein erfolgreich abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der Philosophie, der politischen Theorie oder Politikwissenschaften, der Soziologie (Gesellschaftstheorie) oder der Medienwissenschaften mitbringen. Bewerbungsschluss ist der 30.4.2025. Die genauen Informationen finden sich hier.
Zwei Veranstaltungshinweise für Kurzentschlossene (Berlin und Gießen)
Wir haben mal wieder was für Kurzentschlossene!
Für Kurzentschlossene in Berlin: Am 25. Juni findet anlässlich des 75. Jahrestages von Simone de Beauvoirs Buch Das andere Geschlecht und der Veröffentlichung von Beauvoir and Politics: A Toolkit (hrsg. Von Karen Vintges und Liesbeth Schoonheim, Routledge 2023) ein Symposium an der HU Berlin statt. Im Zentrum soll dabei laut den Veranstaltern die Frage stehen, wie Beauvoir „uns“ dabei helfen kann, die Gegenwart zu verstehen und zu kritisieren. Detaillierte Hinweise zur Veranstaltung und zur (erbetenen) Anmeldung finden sich hier.
Für Kurzentschlossene in Gießen: Unter dem Titel „Digital capitalism without democracy? The transformation of mass media through proprietary markets“ wird Hauke Brunkhorst am 27.06.24 Teile seines bald erscheinenden Buches “Rechtsrevolutionen” vorstellen und diskutieren. Dabei werden Abschnitte aus dem Buch von insgesamt sechs Kommentator:innen besprochen, woran eine übergreifende offene Diskussion anschließt. Nach Anmeldung wird eine Textbasis verschickt. Die Teilnahme ist vor Ort (Rektorenzimmer, Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) oder per Online-Stream möglich. Detaillierte Hinweise zur Veranstaltung und zur (erforderlichen) Anmeldung finden sich hier.
CfP PROKLA 215: Demokratische Planwirtschaft in Zeiten von Digitalisierung und Klimakrise
Seit einigen Jahren hat die Zahl wissenschaftlicher und populär-wissenschaftlicher Publikationen mit positivem Bezug auf demokratische (Wirtschafts-)Planung rasant zugenommen. Die neue Debatte drehte sich zunächst primär um neue technische Entwicklungen, die demokratische (Wirtschafts-)Planung möglich machen sollen. Mit der zunehmenden Eskalation der Klimakrise hat sich der Schwerpunkt der Debatte aktuell zu ökologischen und politischen Fragen verschoben.
CfA Juniorprofessur „Ethik der Digitalisierung“ (TT W2) in Oldenburg
An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist eine Juniorprofessur (mit Tenure Track W2) für Ethik der Digitalisierung ausgeschrieben. Die zentrale Aufgabe der Professur ist es, die ethischen Probleme herauszuarbeiten, die mit den neuen digitalen Technologien gesamtgesellschaftlich verbunden sind, und sie philosophisch zu reflektieren. Die Professur ist am Institut für Philosophie angesiedelt, erwartet werden ein überdurchschnittlich gut abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium und eine überdurchschnittlich gut abgeschlossene Promotion, wobei mindestens einer der Abschlüsse in aus der Philosophie oder einem verwandten Fach (z. B. Philosophy, Politics and Economics; Media, Technology and Society) stammen muss. Bewerbungsschluss ist der 30.8.2023, genaue Informationen finden sich hier.
Demokratietheorie im Digitalen: Ein Reflexionsdiskurs über nachhaltige Updates und disruptive Innovation (Replik)
Dennis Rudolf und Robert Brumme antworten heute auf den Kommentar von Ann-Kathrin Koster und Sebastian Berg auf ihren ZPTh-Artikel, den wir am Montag veröffentlicht haben.
“Paradigmata können durch normale Wissenschaft überhaupt nicht korrigiert werden. Vielmehr führt die normale Wissenschaft […] letztendlich nur zum Erkennen von Anomalien und zu Krisen.“
(Kuhn 1976: 134)
Finden sich im Zuge eines Kommentars gleich mehrere Einsprüche substantieller Natur gegenüber den Definitionen, Rekonstruktionen, Interpretationen und Argumenten eines wissenschaftlichen Artikels, muss in der Tat dessen Relevanz für die übergeordnete Debatte hinterfragt werden. Mit Blick auf die Potentiale einer fruchtbaren Auseinandersetzung, wollen wir mit unserer Replik jedoch die Lesart unterstreichen, dass sich dieser Umstand auf ein tieferliegendes Problem hinsichtlich der Rolle der Politischen Theorie und der Struktur wissenschaftlicher Revolutionen zurückführen lässt. Schließlich gilt auch für die demokratietheoretische Debatte die Erkenntnis „that our scientific knowledge is fallible, and that even cherished truths may be overthrown by future research means, that we never now anything” (Moon 2004: 26). Uns erscheint es insofern konsequent und folgerichtig, dass wir mit unserer kritischen Befragung Einsprüche substantieller Art bei den Kommentator:innen hervorgerufen haben. Wir erkennen in unseren Ausführungen aber weder eine Abwertung bestehender Perspektiven in der Digitalisierungsforschung (S. 5) noch die sprichwörtliche Notwendigkeit, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Vielmehr wollen wir einen Beitrag zur Bearbeitung eines demokratietheoretischen Pluralismus leisten, in welchem Schwerpunktsetzungen mit ihren jeweiligen ‚Stärken‘ über mögliche ‚Schwächen‘ hinwegtrösten müssen. (mehr …)
Digitale Demokratietheorie: Nachhaltige Updates statt disruptiver Innovation – Kommentar zum ZPTH-Artikel von Robert Brumme und Dennis Bastian Rudolf
Das neue Heft der Zeitschrift für Politische Theorie, diesmal ein Doppelheft, ist erschienen. Entsprechend folgen auch bei uns pünktlich zum Semesterschluss zwei ZPTh-Debatten. Bevor in der nächsten Woche die Grenzen von Bürgerschaft und Demos in Europa Gegenstand der Debatte werden, steht heute der Themenschwerpunkt des Doppelhefts im Fokus. Andreas Busen und Alexander Weiß haben hier unter der Überschrift „Realität und Realismus in der Demokratietheorie“ eine Vielfalt an Beiträgen versammelt. Christof Royer diskutiert das Verhältnis von politischem Realismus und agonistischer Demokratie, Manon Westphal skizziert mit Blick auf agonalen Pluralismus und Populismus die ‚Konturen einer realistischen Demokratietheorie‘ und Amadeus Ulrich widmet sich mit einem Aufsatz zu ‚Furcht und Elend in der Demokratie‘ dem Denken Judith N. Shklars. Im zweiten Teil des Schwerpunkts konfrontiert uns Marlon Barbehön mit ‚der Realität der Zeit‘ und Gedanken zur Temporalisierung der Demokratietheorie, während Dominik Austrup und Palle Bech-Pedersen nach den Folgen des Unwillens zu Partizipieren in und für die Demokratie fragen. Bevor der Schwerpunkt mit einem Interview zum Verhältnis von Demokratietheorie und Realismus endet, das Busen und Weiß mit Lisa Herzog und Enzo Rossi geführt haben, diskutieren Robert Brumme und Dennis Bastian Rudolf den Umgang mit digitalen Technologien in der Demokratietheorie. Letzterer Aufsatz steht open access zur Verfügung und in der folgenden ersten der beiden ZPTh-Debatten zur Diskussion. Den Aufschlag machen Ann-Kathrin Koster und Sebastian Berg mit ihrem Kommentar, auf den die Autoren antworten werden. Wie immer sind alle herzlich zum Mitdiskutieren in den Kommentarspalten eingeladen. … to be continued …
(mehr …)
CfA: Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (TVöD 13, 75%, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg)
An der Professur für Politikwissenschaft (insbesondere politische Theorie) an der Helmut-Schmidt-Universität ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (TVöD 13, 75%) zu besetzen. Zu den Arbeitsschwerpunkten der Professur gehören neben zeitgenössischer Politischer Theorie insbesondere Digitalisierungs- und K.I.-Forschung sowie empirische Demokratiemessung. Bewerbungen können noch bis zum 21.02.2023 eingereicht werden. Detaillierte Informationen finden sich in der Ausschreibung. Für Fragen rund um die Stelle steht außerdem der Inhaber der Professur, Gary Schaal, jederzeit zur Verfügung.
Die begriffliche Beliebigkeit digitaler Souveränität
In die zweite Woche unserer Blogpost-Reihe zu „Souveränität“ starten wir mit einem Text von Daniel Lambach, der das ‚Label digitale Souveränität‘ kritisch hinterfragt.
In digitalpolitischen Debatten in Deutschland, Europa und der Welt ist der Begriff der „digitalen Souveränität“ seit etwa 2014 populär geworden. Gemeint ist damit in deutschsprachigen Diskursen – im groben – Handlungsfähigkeit, Resilienz, Selbstbestimmtheit und/oder Autonomie des Staates, der Gesellschaft, von Unternehmen oder von Bürger:innen in digitalen Kontexten. Das kann im konkreten dann alles mögliche bedeuten: Deutschland brauche digitale Souveränität, um seine Bürger:innen vor datenhungrigen US-Plattformunternehmen zu schützen, Unternehmen bräuchten digitale Souveränität, um ihre Geschäftsmodelle im digitalen Kapitalismus weiterzuentwickeln und an der Speerspitze der technologischen Entwicklung zu bleiben oder aber Europa schütze seine digitale Souveränität durch die Ansiedlung von Chipfabriken. Man müsse die digitale Souveränität von Nutzer:innen durch Medienbildung verbessern und Open Source-Software sei quasi inhärent souverän, aller Widersprüche zwischen dem hierarchischen Kern der Souveränität und der dezentralen Natur von Open Source-Projekten zum Trotz. Kurz gesagt: weder ist klar, was genau Souveränität bedeutet, noch um wessen Souveränität es geht. „Digitale Souveränität“ ist ein Label, keine Aussage. (mehr …)
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