Und jährlich grüßt das Murmeltier! Das Justitia Center for Advanced Studies schreibt auch für das akademische Jahr 2025/26 wieder PostDoc-Fellowships in Politischer Theorie/Philosophie aus. Bewerber:innen sollten – neben einer abgeschlossenen Dissertation – ein besonderes Interesse an Fragen der Gerechtigkeits- oder Demokratietheorie mitbringen. Dieses Jahr werden insbesondere Projekte gesucht, die sich mit Krisendiagnosen der Demokratie auseinandersetzen. Bewerbungen können noch bis zum 31.01.2025 an sekretariat.forst@soz.uni-frankfurt.de geschickt werden. Alle weiteren Infos findet ihr im PDF.
Demokratie
Internationale Konferenz: „Forgotten Institutions: Utopian Archives and Democratic Futures“ (Wien)
Vom 28. bis 30. November 2024 wird an der Universität Wien die internationale Konferenz „Forgotten Institutions. Utopian Archives and Democratic Futures“ stattfinden.
Ausgehend von der Frage, was die Zukunft demokratischer Institutionen sein könnte, wagt die Veranstaltung einen Blick zurück hin zu vergessenen institutionellen Konfigurationen; mit dem Ziel vermeintlich selbst-evidente Vorstellungen über demokratische Institutionen in Frage zu stellen und sich mögliche alternative Zukünfte vorzustellen. Ganz konkret heißt das sich alternativen Orten, jenseits der Grenzen des westlichen Kanons, alternativen Zeiten, die den traditionellen Fokus auf antike und moderne Vorschläge diversifizieren sowie alternativen Stimmen und Ausdrucksformen, die die Produktion politischer Theorie außerhalb des Genres der „großen Bücher“ anerkennen (z.B. Manifeste, Reden, Erklärungen, Erzählungen), zuzuwenden.
CfPs für die ECPR Joint Sessions 2025 in Prag
Aktuell läuft der Call for Papers für die ECPR Joint Sessions 2025 in Prag. Politische Theorie und Ideengeschichte sind dabei auf den ersten Blick weniger prominent vertreten als zuletzt in Lüneburg. Aber auch 2025 finden sich Workshops, die thematisch für ideengeschichtliche und theoretische Forschung interessant und anschlussfähig sind bzw. ganz explizit nach konzeptuellen, ideengeschichtlichen und/oder theoretischen Beiträgen fragen. Eine Auwahl haben wir hier zusammengestellt:
- Gendering Democratic Resilience (Christina Chiva und Barbara Gaweda)
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Paradigms of Democracy Research (Norma Osterberg-Kaufmann und Jean-Paul Gagnon)
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Populisms and Passions (Amanda Machin)
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Sea Spaces and Oceanic Orders. Capturing and Theorizing the Blue Horizon of Politics and Political Science (Anna Meine und Christoph Humrich)
- Strengthening Democratic Citizenship: Educational, Political and Governance Innovations (Leif Kalev und Vladena Bätge Jahn)
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Temporalities of Collective Action (Lorenzo Zamponi und Joost de Moor)
- The Political Theory of Democratic Elections (Marcus Häggrot und Pierre-Etienne Vandamme)
Kongresssplitter: Geteilte Demokratie? Entwicklungslinien bundesrepublikanischer Demokratie zwischen Ost und West
Kongresssplitter zum Panel Do D 28 — Vom Wandel zur Krise: Entwicklungslinien bundesrepublikanischer Demokratie vor der Polykrise
Wie hat sich die Demokratie in der Bundesrepublik, wie hat sich einer ihrer maßgeblichen Akteure und wie hat sich der Diskurs über die Demokratie der Bundesrepublik bis zum Beginn der 2020er Jahre verändert? Dies waren die Fragen des Panels Vom Wandel zur Krise: Entwicklungslinien bundesrepublikanischer Demokratie vor der Polykrise. Die Beiträge nahmen allesamt eine „gesamtdeutsche” Perspektive ein, in der die Spezifik der Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands weder inhaltlich noch forschungspragmatisch in den Blick kam. Dass es hinsichtlich der Entwicklungslinien der Demokratie jedoch Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland geben könnte, haben zuletzt etwa die festgestellten Differenzen im Wahlverhalten nahegelegt.
Workshop „The Liberalism of Fear in Times of Democratic Distrust” (Frankfurt)
Am 21. und 22. November 2024 veranstalten Rieke Trimçev (Erlangen) und Amadeus Ulrich (Frankfurt) in Frankfurt einen Workshop zu „The Liberalism of Fear in Times of Democratic Distrust“. Im Fokus des Workshops stehen die demokratietheoretischen Ressourcen, die sich aus und mit Judith Shklars Denken gewinnen lassen, sowie deren Potenzial, Reflektionen zu gegenwärtigen Herausforderungen der Demokratie zu bereichern. Die Keynote wird Jan-Werner Müller (Princeton) halten. Das vollständige Workshop-Programm ist hier einsehbar. Interessierte können sich bis zum 15.11.2024 anmelden unter office@normativeorders.net.
Tagungsbericht: Freundlich streiten unter Feinden. (Un)demokratische Debattenkultur – ein Tagungsbericht aus Regensburg
Dieser Tagungsbericht erscheint parallel auf dem Philosophieblog praefaktisch.
Die diskursive Aushandlung von Meinungs- und Interessenkonflikten gilt zu Recht als Lebenselixier der Demokratie. Wie öffentliche Diskussionen geführt werden sollten und ob ihre Qualität ein Indikator für die Gesundheit einer Demokratie ist, steht indessen zur Debatte. Denn die vielerorts gestellte Diagnose einer demokratischen Krise oder gar einer demokratischen Regression betrifft, neben der institutionellen Ebene, auch Sprach- und Kommunikationspraktiken.
Die Stichworte der üblichen Verfalldiagnose der Gesprächs- und Debattenkultur in den sogenannten konsolidierten europäischen Demokratien – Polarisierung der Inhalte, Desinteresse am Wahrheitsgehalt, Aggressivität, hetzerische Wortwahl – weisen auf eine Verschiebung der Grenzwerte in Richtung steigender Feindseligkeit hin, die auch deshalb viele beunruhigt, weil sie sich allmählich zum Standard öffentlicher Kommunikation etabliert.
Tagung: „Bildung der Demokratie?“ (Wuppertal)
Und noch einmal zum Thema Bildung: Vom 19. bis 21. September 2024 findet eine Tagung mit dem Titel „Bildung der Demokratie? Politische Theorie und Philosophie im Gespräch mit Erziehungswissenschaft und Didaktik“ statt. Die Tagung möchte – nicht zuletzt vor dem Hintergrund aktueller Krisen(diagnosen), die Bildung wieder verstärkt als Teil einer möglichen Lösungsstrategie ins Spiel bringen – politische Theoretiker:innen und Philosoph:innen, Fachdidaktiker:innen und Erziehungswissenschaftler:innen in einen gemeinsamen systematischen Dialog über die Frage bringen, was Bildung für die Demokratie leisten kann (und was nicht).
Die Veranstaltung wird von Tobias Albrecht (Münster) und Eva Buddeberg (Wuppertal) organisiert und findet an der Bergischen Universität Wuppertal statt. Um Anmeldung bis zum 8. September 2024 bei Stefanie Althaus (althaus@uni-wuppertal.de) wird gebeten. Das vollständige Programm gibt es hier.
Konferenz „„Human Rights in Migration Societies“ (Gießen, 18.-20. September)
Vom 18.–20. September 2024 findet die Konferenz „Human Rights in Migration Societies: Exploring the Intersection of Human Rights and Migration in Law, Politics, and Everyday Life“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. Die Konferenz wird von der Forschungsgruppe „Menschenrechtsdiskurse in der Migrationsgesellschaft“ (MeDiMi) organisiert. Eine Anmeldung zur Konferenz ist ab sofort möglich. Infos hierzu wie auch zu Programm und Ablauf finden sich auf der Konferenz-Homepage.
Zwei Veranstaltungshinweise für Kurzentschlossene (Berlin und Gießen)
Wir haben mal wieder was für Kurzentschlossene!
Für Kurzentschlossene in Berlin: Am 25. Juni findet anlässlich des 75. Jahrestages von Simone de Beauvoirs Buch Das andere Geschlecht und der Veröffentlichung von Beauvoir and Politics: A Toolkit (hrsg. Von Karen Vintges und Liesbeth Schoonheim, Routledge 2023) ein Symposium an der HU Berlin statt. Im Zentrum soll dabei laut den Veranstaltern die Frage stehen, wie Beauvoir „uns“ dabei helfen kann, die Gegenwart zu verstehen und zu kritisieren. Detaillierte Hinweise zur Veranstaltung und zur (erbetenen) Anmeldung finden sich hier.
Für Kurzentschlossene in Gießen: Unter dem Titel „Digital capitalism without democracy? The transformation of mass media through proprietary markets“ wird Hauke Brunkhorst am 27.06.24 Teile seines bald erscheinenden Buches “Rechtsrevolutionen” vorstellen und diskutieren. Dabei werden Abschnitte aus dem Buch von insgesamt sechs Kommentator:innen besprochen, woran eine übergreifende offene Diskussion anschließt. Nach Anmeldung wird eine Textbasis verschickt. Die Teilnahme ist vor Ort (Rektorenzimmer, Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) oder per Online-Stream möglich. Detaillierte Hinweise zur Veranstaltung und zur (erforderlichen) Anmeldung finden sich hier.
Postdoc Stelle in dem Forschungsprojekt „Contours of a Non-Oligarchic Democratic Future“ (Maastricht)
An der Universität Maastricht ist eine Postdoc Stelle in der politischen Theorie ausgeschrieben (3 Jahre). Die*der zukünftige Stelleninhaber*in wird in dem von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Forschungsprojekt „Contours of a Non-Oligarchic Democratic Future“ mitarbeiten, das von Janosch Prinz, Enzo Rossi und Manon Westphal geleitet wird, und Lehrtätigkeiten wahrnehmen. Die Bewerbungsfrist ist der 2. Juli 2024. Die Ausschreibung mit genaueren Informationen findet sich hier.
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