Am Donnerstag, den 27. Oktober um 18 Uhr hält Jörg Baberowski, Osteuropa-Historiker an der Humboldt-Universität, in Berlin auf Einladung die 3. Carl-Schmitt-Vorlesung über „Die russische Revolution und die Ursprünge der souveränen Diktatur“.
Das Thema des Abends greift vor auf den hundertsten Jahrestag der Oktoberrevolution im kommenden Jahr und fragt nach dem Diktaturbegriff der russischen Revolution: Die bolschewistische Diktatur verstand sich als Ausdruck des eigentlichen Volkswillens. Im Sinne Carl Schmitts war sie eine souveräne Diktatur, die um ihrer selbst willen verwirklicht wurde. Aber sie konnte sich auf den Willen des Volkes nur berufen, sie konnte ihn nicht abbilden, weil die Revolution weder Massenerhebung noch Produkt der modernen Massendemokratie war. Und so verwandelte sich die Diktatur in eine Tyrannei. Von souveräner Diktatur konnte erst die Rede sein, als das Imperium verstaatlicht, Anspruch und Realität zueinanderfanden.
Der Vortrag findet statt im Tieranatomischen Theater auf dem Charité-Campus (Philippstraße 12/13, Eingang Luisenstraße 56). Der Eintritt ist frei und anschließend gibt es einen Empfang. Das Plakat mit allen Infos zur Veranstaltung findet sich hier.
Neueste Kommentare