Noch bis zum 31.1.2020 läuft die Einreichungsfrist für die Tagung der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung an der Universität Trier. Vom 8. bis zum 10. Oktober 2020 sollen bei dieser Tagung, die sich explizit an Nachwuchswissenschaftler richtet, gegenwärtige und historische Erscheinungsformen des Antisemitismus im Fokus der interdisziplinären Analyse, Diskussion und Kritik stehen. Die komplette Ausschreibung mit Themenskizze und organisatorischen Informationen steht online in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Einreichungen sollen eine maximal zweiseitige Skizze des geplanten Vortrags und eine kurze Biographie umfassen und sind bis zum Ende des Monats zu richten an iia-tagung@uni-trier.de.
Antisemitismus
Podcast: Samuel Salzborn – Die dunkle Seite der Theorie
Mit einer Woche urlaubsbedingter Verspätung geht es heute weiter mit dem vorletzten Podcast unserer Reihe. Ich bitte die Verspätung zu entschuldigen.
Samuel Salzborn, einer der renommiertesten Experten für Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland, durchleuchtet in seinem Vortrag „Die dunkle Seite der Theorie“. Die dunkle Seite sind die antiemanzipativen, antiaufklärerischen, antiliberalen Ideen, wie sie heute vor allem im Denken des Rechtsextremismus und des radikalen Islamismus zu finden sind. Salzborn beschreibt das Verhältnis dieser beiden Strömungen zum Liberalismus, im Anschluss an sein aktuelles Buch, als einen „Kampf der Ideen“ mit jeweils exklusiven Weltsichten. Die Ideen entwickelten sich in unterschiedlichen Konflikten – der Liberalismus entstand im Kampf gegen den Absolutismus, der Faschismus im Kampf gegen den Liberalismus und der Islamismus im Kampf gegen die westliche Welt – und doch entstehen heute gemeinsame Fronten. Hinsichtlich des Menschenbildes stehen Rechtsextremismus und radikaler Islamismus mit jeweils spezifischen Idealen homogener Gemeinschaft (Volk und Umma) gegen das aufgeklärte Subjekt des Liberalismus. Die gleiche Frontstellung ergibt sich in politischer Hinsicht, auch hier steht der Vorrang des Kollektivs gegen das liberale Individuum, der letztlich immer in einem Identitätszwang mündet. Die Strategie beruht dabei vor allem auf der identitätspolitischen Etablierung essentialistischer Differenzen, die letztlich – zumindest im Fall des Rechtsextremismus – auf ein System globaler Apartheit, einen „Volksgruppenzoo“, hinauslaufen. Rechtsextremismus und radikaler Islamismus basieren auf der gleichen antimodernen Regression, in der „Juden“, „Amerika“ und „Moderne“ als negative Projektionsflächen für dieses kollektivistische Phantasma dienen.
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Antisemitismuskonferenz in Aachen
Unter dem Namen null findet am 13. und 14. Januar 2014 am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen eine Antisemitismuskonferenz statt. Unter anderem sprechen Nicolas Berg, Werner Bergmann und Mona Körte. Es geht um Entwicklungen des Antisemitismus in der BRD und den Umgang mit diesem, ebenso wie um Auseinandersetzungen in Film und Literatur (Grass, Walser, Fassbinder). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme kostenlos. Das Programm findet ihr null
Promotionsstipendien im Walter-Rathenau Kolleg: Liberalismus und Demokratie
Im Potsdamer Walter-Rathenau-Kolleg “Liberalismus und Demokratie. Zur Genealogie und Rezeption politischer Bewegungen von der Aufklärung bis zur Gegenwart“ sind auch in diesem Jahr wieder einige Promotionsstipendien ausgeschrieben. Das interdisziplinäre Kolleg steht offen für ein weites Spektrum an Geistes- und Sozialwissenschaften (Sozial-, Wirtschafts- und Rechtsgeschichte, Politikwissenschaft, Literaturwissenschaft, Gender Studies, Medienwissenschaft und Philosophie) und hat auch schon Politische Philosophen und Theoretiker an Bord. Unter anderem kann man dort zur Geschichte des Liberalismus oder zur Krise des Verfassungsstaats forschen, ein besonderer Schwerpunkt ist auf jüdischen Studien und Arbeiten zum Antisemitismus. Wer in dem Feld promovieren will und sich eine Förderung von dort vorstellen kann, muss sich ein wenig beeilen: Die Bewerbungsfrist liegt am 30. November, die Auswahlgespräche finden Ende Februar 2012 statt. Alle Infos hier, wir wünschen wie immer viel Erfolg.
Vortragsreihe am Fritz Bauer Institut
Anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 veranstaltet das Fritz Bauer Institut in Frankfurt eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Tag des Gedenkens“. Im Zuge dieser Veranstaltung sprechen unter anderem Raphael Gross und Michael Stolleis. Den Veranstaltungsflyer findet ihr hier.
Podiumsdiskussion zu Identitätsbildungsprozessen und Antisemitismus (Berlin)
Am kommenden Dienstag, 9.März, um 18 Uhr veranstaltet das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung eine Podiumsdiskussion zum Thema ‚ Einseitige Geschichte? Der Umgang mit Antisemitismus, Kommunismus und nationaler Identitätsfindung‘. Anlass der Debatte ist der auf der Berlinale gezeigte rumänische Spielfilm „Portrait of the Fighter as a Young Man“. Es diskutieren Wolfang Benz (Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin), Christoph Terhechte (Leiter des Internationalen Forums des Jungen Films der Berlinale), Alexandru Florian (Nationales Institut zur Erforschung des Holocaust in Rumänien) und William Totok (Schriftsteller und Publizist). Veranstaltungsort ist der Senatssaal der TU Berlin (Raum H 1035). Mehr Informationen hier: http://zfa.kgw.tu-berlin.de/veranstaltungen.htm
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