Zwischen menschenmachendem Sein und menschengemachtem Sollen. Ein Workshop-Bericht aus Darmstadt

Krisen wie die Coronapandemie und der Klimawandel scheinen dem Menschen seine natürlichen Grenzen aufzuzeigen. Da jedoch beide Krisen mit kollektiv hervorgebrachten Umständen wie etwa einem globalisierten ausbeuterischen Wirtschaftssystem zusammenhängen, werden in ihnen nicht bloß die Notwendigkeiten der Natur, sondern ebenso die Kontingenzen der Kultur sichtbar. In dieser eminent natürlichen wie nicht-natürlichen Dimension werfen sie somit die Frage auf, in welchem System ‚der Mensch‘ leben will bzw. welches System für ‚den Menschen‘ am gedeihlichsten ist. Die politiktheoretische Anthropologie könnte darauf Antworten liefern. Schließlich beschäftigt sie sich mit philosophischen Annahmen über die Natur des Menschen im Hinblick auf die Ausgestaltung einer damit korrespondierenden politischen Ordnung. Aus dieser Doppelfrage – Was ist der Mensch und wie soll die politische Ordnung beschaffen sein? – ergibt sich allerdings eine Spannung zwischen dem (notwendigen) Sein der menschlichen Natur und dem (kontingenten) Sollen ordnungspolitischer Forderungen. Um die Auslotung wie potenzielle Überwindung dieser Spannung lassen sich daher auch einige Beiträge des Workshops Politische Anthropologie und kritische Gesellschaftstheorie gruppieren, der vom 22. bis zum 23. September an der TU Darmstadt stattgefunden hat (zum vollständigen Programm).

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Workshop: Politische Anthropologie und kritische Gesellschaftstheorie (Darmstadt)

Ob anthropologische Grundannahmen wirklich noch als Hindernis einer gesellschaftskritischen Politischen Theorie gelten müssen, oder vielmehr – und wenn ja: in welcher? – Form zu ihrer Revitalisierung beitragen können – unter dieser Leitfrage steht der Workshop „Politische Anthropologie und kritische Gesellschaftstheorie“, der vom 22. September bis 23. September 2022 an der TU Darmstadt stattfinden wird. Zu den Vortragenden gehören unter anderem Bernd Ladwig, Frauke Höntzsch und Daniel Martin Feige. Das vollständige Programm findet sich hier. Anmeldungen sind bis zum 16. September bei Luca Hemmerich (luca.hemmerich@tu-darmstadt.de) möglich.

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Adorno-Vorlesung 2016: Didier Fassin

In der kommenden Woche findet in Frankfurt die diesjährige Adorno-Vorlesung zum Thema „Life. A Critical Anthropology“ statt. Vortragender diesmal ist Didier Fassin, Anthropologe und Soziologe am Institute for Advanced Studies in Princeton. Angekündigt ist, dass Fassin drei Konzepte diskutieren wird, welche die Ungleichheit von Leben auf je verschiedene Art zu erklären versuchen (Wittgenstein, Benjamin und Foucault). Jedem der Denker ist eine der Vorlesungen gewidmet. Diese finden von Mittwoch bis Freitag (15.-17. Juni) jeweils um 18:30 Uhr im Hörsaal IV (Campus Bockenheim) statt. Die Veranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig. Alle Infos entnehmt bitte dem Flyer oder der Webseite des IfS.

Einen zusätzlichen Vortrag von Fassin gibt es am Donnerstag, den 16. Juni. Organisiert von der Initiative Knas[] und dem Arbeitskreis kritischer Jurist_innen Frankfurt wird Fassin um 14 Uhr (ct) (HZ 15, Campus Westend) zu „The Punitive Moment“ sprechen und seine Studien zu französischen Gefängnissen vorstellen. Die Infos zu dieser Veranstaltung gibt es hier.

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Tagung: Macht und Reflexion (Rostock)

Vom 8. bis zum 10. Oktober findet am Institut für Philosophie in Rostock eine Forumstagung der Deutschen Gesellschaft für Philosophie zum Thema „Macht und Reflexion“ statt. Auf der Grenze von Anthropologie und Sozialphilosophie sollen besonders die folgenden Fragen zu erörtert werden:

Sind Menschen auch im Lichte gegenwärtiger Humanwissenschaften Wesen, die sich im reflektierenden Nachdenken selbst verändern können? Leben wir in einer Gesellschaft, die in einzelnen Praxisfeldern so gestaltet ist, dass Reflexion zu normativ erwünschten Veränderungen führt? Wie wirkt sich ihrerseits Macht auf das Nachdenken aus? Lässt sich von einer Konstitution der Reflexion durch Macht sprechen? Wie sieht heute unter Einbeziehung der philosophiehistorischen Dimension ein Reflexions- und ein Machtbegriff aus, der sich verteidigen lässt? Kann vor dem Hintergrund solcher Klärungen die Macht der Reflexion argumentativ so behauptet werden, dass sie über ihren Geltungscharakter hinaus auch tatsächlich wirksam wird?

Vortragende sind Clemens Albrecht (Koblenz), Dirk Baecker (Witten/Herdecke), Simone Dietz (Düsseldorf), Georg Franck (Wien), Petra Gehring (Darmstadt), Michael Hampe (Zürich), Heiner Hastedt (Rostock), Lisa Herzog (Stanford), Geert Keil (Berlin), Konrad Paul Liessmann (Wien), Reinhard Merkel (Hamburg), Julian Nida-Rümelin (München), Konrad Ott (Kiel), Dominik Perler (Berlin), Holm Tetens (Berlin), Dieter Thomä (St.Gallen), Sigridur Thorgeirsdottir (Helsinki).

Zur Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich (möglich über die Website des Instituts); hier geht’s zum Programm.

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CfP: Krieg und Frieden, Globales und Lokales (Konferenz auf Zypern)

Wer politikwissenschaftliche und anthropologische Interessen zu mischen vermag, sich zudem noch für Fragen von Krieg und Frieden und Globalem zu Lokalem begeistert, den interessiert sich unter stehender Call for Papers. Beiträge können bis Ende April eingereicht werden, die Konferenz findet dann im September statt. Es besteht zudem die Möglichkeit von Reisestipendien – nicht uninteressant, zumal die Konferenz in Nicosia (Zypern) stattfindet. Mehr Infos unterm Strich:

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