Am 16.02. findet im Rahmen des Gießener Politische Theorie Kolloquiums von 14 bis 18 Uhr ein Workshop zu ‚Populism and Civil Society. The Challenge to Constitutional Democracy‘ statt, bei dem auch die Autor:innen Jean L. Cohen (Columbia University) und Andrew Arato (New School) dabei sein werden. Das Buch, das aus politiktheoretischer Perspektive auf historische und aktuelle Spielarten des Populismus blickt und dabei Beispiele aus Lateinamerika, den USA und Europa untersucht, wird kommentiert von Hauke Brunkhorst, Ina Kerner, Regina Kreide, Maria Pia Lara, Kolja Möller, Patrick O’Mahoney, Peter J. Verovšek und Michael Zürn. Zudem wird es Repliken der Autor:innen und die Möglichkeit zur offenen Diskussion geben.
Die Veranstaltung findet online statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Zugangslink wird nach Anmeldung bei Hannes Kaufmann (hannes.s.kaufmann@sowi.uni-giessen.de) verschickt.
Andrew Arato
Das unabgeschlossene Projekt demokratischer Autonomie: Zum 100. Geburtstag von Cornelius Castoriadis
Als Cornelius Castoriadis in den späten 70er Jahren nach New York City kam, habe ich ihn im Rahmen einer Vortragsreihe an der New School for Social Research, in Stonybrook und an anderen Universitäten im Umkreis kennengelernt. Auf die Bitte unseres gemeinsamen Freundes und eines Mitherausgebers von Telos, Dick Howard, haben mein Partner, Andrew Arato, und ich Castoriadis für ungefähr eine Woche bei uns in der Wohnung aufgenommen. Ich war damals Doktorandin in Soziologie an der New School und, was entscheidender war, an der bereits erwähnten Zeitschrift Telos beteiligt – einem Journal der internationalen Neuen Linken, das auch Arbeiten von Castoriadis sowie persönliche Interviews mit ihm herausgab. Die Arbeit für die Zeitschrift verband junge Doktorand:innen und Akademiker:innen mit praktischer Erfahrung in verschiedenen Bewegungen der neuen Linken sowie mit einem radikal-demokratischen, sozialistischen und/oder marxistischen Hintergrund. Telos veröffentlichte die Arbeiten kritischer Theoretiker:innen auf der Linken und stand in Kontakt mit herausragenden Denker:innen auf dem europäischen Kontinent, die an einer Abkehr von orthodoxen und trotzkistischen Spielarten des Marxismus hin zum Neo- und post-Marxismus beteiligt waren. Diese Denker:innen stimmten in ihrer Kritik an Gesellschaften des sowjetischen Typus überein, aber zugleich nahmen sie auch zentrale Elemente der Marx’schen Kritik am Kapitalismus weiterhin ernst. Ihr Anliegen war es, die Fehler der westlichen Demokratie offenzulegen und dabei zugleich ein größeres demokratisches Projekt zu verteidigen. Es ging ihnen um weitere Demokratisierung, bürgerliche Rechte und soziale Gerechtigkeit, zuhause und im Ausland, im Osten wie im Westen, im Norden wie im Süden.
(mehr …)Andrew Arato als Gastblogger beim Verfassungsblog
Andrew Arato, Professor für Politische Theorie an der New School for Social Research, hat einen Gastbeitrag auf dem Verfassungsblog von Max Steinbeis veröffentlicht. Es geht um die neue ungarische Verfassung, einem Thema mit dem sich Steinbeis schon seit längerem kritisch befasst und ihm bereits absurde Plagiatsvorwürfe von ungarischen Nationalisten eingebracht hat. Sehr lesenswert!
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