Vegetarismus als Hochschulpolitikum

An der Universität Basel wird gekämpft: Für eine fleisch- und fischfreie Mensa. Der Vorstoß einiger Studierenden, der vom Studierendenrat angenommen wurde, sorgt uniintern und -extern für jede Menge Aufsehen und teils immense Empörung. Vegetarismus und Veganismus werden zum (Hochschul-)Politikum. Die Gegner fühlen sich in ihrem Lebensstil beeinträchtigt; die InitiantInnen haben immerhin einen 13-seitigen Antrag verfasst mit ethischen, sozioökonomischen, und ökologischen Gründen. Jens Hermes und Adriano Mannino gehören zu den InitiantInnen. In einem Interview mit Theorieblog erklären sie ihre Gründe. (mehr …)

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Kunst und Politik – Diskussionen in Basel

Pussy Riot ist wohl gerade der Paradefall, wenn es um politische Kunst und um das Verhältnis von Kunst und Politik geht. Die Band und ihre Inhaftierung in Russland sind zum internationalen Politikum geworden: Bei ihrem Besuch bei Putin mahnte Kanzlerin Merkel den Schutz der Menschenrechte an, die im Fall Pussy Riot verletzt wurden. Aber ob es um Kunst im öffentlichen Raum, um politische Aktionen, Zensur oder verfolgte Künstler, um Gentrifizierung, um die Verteilung von Geld, Macht und Anerkennung in der Kunstbranche oder grundlegend um das Ästhetische als das Politische geht: Die Kunst steht dabei immer schon in einem bestimmten Verhältnis zur Politik. Dass die Künste eine gesellschaftliche und in diesem Sinne politische Bedeutung haben, kann also sicherlich als unstrittig festgehalten werden. Doch was kann Kunst tatsächlich sozial verändern und wie artikuliert Kunst diesen politischen Anspruch? (mehr …)

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Das Tier als Mitbürger: Kymlickas „Zoopolis“

Stell dir vor, es ist Wahl, und in der Kabine neben dir steht ein Pferd. Haha, kleiner Scherz… Oder nicht? Will Kymlicka, der sich bisher vor allem zu Fragen eines multikulturalistischen Liberalismus, sozialer Gerechtigkeit und Demokratie einen Namen gemacht hat, hat nun ein Buch zur Staatsbürgerschaft von Tieren veröffentlicht. Mit „Zoopolis“ knüpft der kanadische Philosoph an die Tierrechtstheorie – vor allem von Tom Regan – an und entwickelt einen spannenden und radikalen Ansatz, mit dem der moralische und politische Status von verschiedenen Gruppen von Tieren aus neuer Perspektive betrachtet wird.

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Konferenz zum Deutschen Idealismus

Eine hochkarätig besetzte Konferenz an der Freien Universität Berlin befragt die Aktualität von Kant, Hegel, Schelling, Herder und anderen Philosophen des Deutschen Idealismus. Im Mittelpunkt der Tagung (24.-27.5.2012) stehen zwar ästhetische Fragen, da der Idealismus aber bekanntlich durch seinen Systemcharakter charakterisiert ist – es wurden ethische, logische, metaphysische, religionsphilosophische, politische und anthropologische Fragen gestellt und miteinander in Beziehung gesetzt – sind auch die ästhetischen Überlegungen natürlich nicht isoliert zu betrachten. Zu den Keynote-Speakers gehören Thierry de Duve, David Carr, Howard Caygill, David Wellbery, Mladen Dolar und James Conant. (mehr …)

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Tiere und Rechte: Graduiertenprogramm in Basel

Tierethik hat in letzter Zeit bekanntlich enorm Konjunktur, und so ist es nur folgerichtig, dass sich nun auch die Rechtswissenschaft diesem Thema aus juristischer Perspektive widmet: Die Juristische Fakultät der Universität Basel hat ein Doktoratsprogramm zum Thema „Law and Animals – Ethics at Crossroads“ ausgeschrieben. Im Zentrum stehen Rechtsfragen, aber auch Fragen, die die Politikwissenschaft, die Politische Theorie und die philosophische Ethik berühren, wobei aber ein Abschluss an einer Juristischen Fakultät Voraussetzung für die Teilnahme darstellt. Zu den möglichen, sehr spannenden Dissertationsthemen gehören unter anderem: „Die Repräsentation von Tierinteressen in staatlichen Verfahren“, „Die Mensch-Tier-Beziehung unter dem Schutz der Grundrechte“, „Tierrechts-Terrorismus und kriminelle Tierrechtsorganisationen“ (siehe Law and Animals). Bewerbungsschluss für das Herbstsemester 2012 ist der 15.6.2012, später eingereichte Bewerbungen können für das FS 2013 berücksichtigt werden. (mehr …)

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Philosophie-Doktorandenstelle in Wien

Im Bereich Praktische Philosophie, Politische Philosophie und Sozialphilosophie an der Universität Wien ist eine Doktoranden-Stelle zu besetzen. Die als Universitätsassistenz ausgeschriebene Stelle mit 30 Stunden pro Woche ist dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Bernhard Schmid zugeordnet, dessen Forschungsschwerpunkte in der Sozialontologie, der Handlungstheorie und der Theorie kollektiver (insbes. politischer) Identitäten liegen. Bewerbungsschluss ist der 28.05.2012. (mehr …)

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Konferenz: Demokratie und Widerstand

Scheinbar paradoxale Entwicklungen heutiger demokratischer Gesellschaften sind Thema einer internationalen Konferenz in Gießen. Unter dem Titel „Democracy and Resistance“ soll zum einen die vielfach monierte Politikverdrossenheit und Demotivierung der Bürger von Demokratien in den Blick genommen werden, zum anderen aber auch der Gegentrend von Widerstand, Revolution und zivilem Ungehorsam beleuchtet werden. Ist Demokratie nur noch eine Illusion? Werden den Bürgern die Entscheidungen aus der Hand genommen? Oder wird Demokratie in Massenprotesten zu neuem Leben erweckt? Wie sollten demokratische Institutionen angesichts solcher und anderer Entwicklungen heute aussehen? So lauten einige Fragen, die vom 18. bis 20. Juni an der Universität Gießen diskutiert werden sollen. (mehr …)

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Kritische Theorie und Kino

Das Verhältnis zwischen Kritischer Theorie und Kino steht im Mittelpunkt der filmwissenschaftlichen Forschung von Miriam Bratu Hansen. Die in Deutschland geborene und in die USA emigrierte Wissenschaftlerin untersuchte unter anderem die Schriften Siegfried Krakauers, Walter Benjamins und Theodor Adornos dahingehend, welche politische Bedeutung (oder welche Gefahr) sie dem (frühen) Kino zuschrieben und welchen Stellenwert das Kino für die Moderne hat. Die American Academy in Berlin widmet der im vergangenen Jahr verstorbenen Filmhistorikerin am kommenden Mittwoch einen illustre besetzten und damit vielversprechenden Abend. Vorgestellt und diskutiert wird Bratu Hansens posthum veröffentlichtes Buch „Cinema and Experience“. (mehr …)

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Die Kunst und die Freiheit: Über Honneths Gebrauch von Literatur und Film

Bedienten sich PhilosophInnen bisher literarischer Beispiele oder schrieben vielleicht sogar selbst Romane (wie etwa Pascal Mercier aka Peter Bieri) wurden sie in der eigenen Zunft oder zumindest im analytischen Mainstream oftmals belächelt. Philosophie habe klar, analytisch und nicht verschnörkelt zu sein – der Meinung sind viele, wenn sie sich nicht gerade mit phänomenologischer oder französischer Philosophie befassen (die kein Problem mit den literarischen Berührungspunkten hat). Karge und zuweilen haarsträubende Gedankenexperimente wurden konkreten narrativen Fiktionen vorgezogen. Das scheint sich derzeit zu ändern: Auch analytische Philosophen schöpfen nicht nur vermehrt aus Literatur und anderen narrativen Kunstwerken wie Film – so wie es Axel Honneth in seinem viel diskutierten Buch „Das Recht der Freiheit“ vorführt – sie denken auch wieder verstärkt über die Beziehung zwischen Philosophie und ästhetischen Formen sowie über den Mehrwert von narrativer Kunst, von Fiktionen und dem Imaginären für das theoretische Denken, für das moralische Urteilen und für politische Ordnungen nach.
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Honneth in der Sternstunde Philosophie

Axel Honneth, dessen Buch in unserem Blog derzeit rege besprochen wird, war nun auch zu Gast in der Sternstunde Philosophie des Schweizer Fernsehens. Die Schweizer Philosophin und Journalistin Barbara Bleisch hat mit dem Frankfurter Sozialphilosophen unter anderem über die Occupy Bewegung, die Kritische Theorie, das Selbstverständnis von PhilosophInnen, über den Einfluss von Rockmusik auf Honneths politisches Denken sowie natürlich über den Kampf um Anerkennung (und dessen Potenzial für die heutige Gesellschaft) gesprochen. Das knapp einstündige Fernsehinterview ist hier zu sehen.

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