Heimat: Identität und Ausgrenzung

Heimat als „ein in keine andere Sprache übersetzbares deutsches Wort“ (Helmut Kohl) ist als politische Parole wie als soziologisches Scheidungskriterium ein bis ins Innerste vergifteter Begriff. Denn der Begriff „Heimat“ hebt als spezifische Sozialkategorie diese von anderen in ihrer historischen Bedeutungsdimension genuin ab und beinhaltet stets eine integrative Verbindung von geografischem Ort und bevölkerungspolitischer Zuschreibung. Insofern inkorporiert der Heimatbegriff eine strukturell völkische Dimension, da Menschen eine nicht-soziale und damit vorpolitische Verbindung mit einem konkreten Raum zugeschrieben wird, der zugleich nicht das subjektive Zugehörigkeitsgefühl betont, sondern eine kollektive Bindung von Menschengruppen an geografische Orte unterstellt.

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