Die Revolution der Sympathie: Adam Smith in Frankreich

Im vierten Beitrag unseres mit dem Politik & Ökonomie Blog veranstalteten Adam-Smith-Schwerpunkts widmet sich Patrick Samtlebe der Frage, wie Smiths Denken im postrevolutionären Frankreich aufgenommen und diskutiert wurde, um eine stabile bürgerliche Gesellschaftsordnung aus Freien und Gleichen zu begründen.

Zu den Kernanliegen der jüngeren Adam Smith-Forschung zählt die Revision einer bis heute wirkmächtigen Smith-Deutung, die den schottischen Moralphilosophen als staatsfeindlichen Laisser-faire-Ideologen präsentiert hat, dessen Philosophie der Sympathie in einem eklatanten, mindestens aber klärungsbedürftigen Spannungsverhältnis zu seiner politischen Ökonomie zu stehen schien. Die Ursprünge dieses Zerrbildes haben rezeptionshistorische Untersuchungen in britischen Diskursen um 1800 ausgemacht. Damals begann man, Smiths Politökonomie aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang, der aufklärerischen Debatte um das „complex interplay of ethics, economics, commerce, government and civilisation“, herauszulösen und sie als Gründungsdokument einer marktliberalen Spezialwissenschaft der Ökonomie zu lesen (Tribe 1995 [Zitat S. 28]; Rothschild 1992).

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