Bedeutet wissenschaftlicher „Pluralismus“ nichts weiter als ein Nebeneinander unterschiedlicher Positionen? Die Politikwissenschaft hat meist darauf verwiesen, dass sich politische Gegner zwar anerkennen können, aber nichtsdestotrotz Gegner bleiben. Agree to disagree – das heißt ja immer noch: disagreeing. Vielleicht hilft es, diese einfache Erkenntnis ab und zu auch auf die eigene Disziplin anzuwenden. Denn in letzter Zeit, so scheint es, hat sich in der deutschsprachigen Politischen Theorie und Ideengeschichte in Sachen Disagreeing eine gewisse Müdigkeit eingeschlichen. Nicht, weil man sich sonderlich einig wäre, sondern weil man offenbar akzeptiert hat, dass grundverschiedene Leute eben grundverschiedene Dinge tun. Aber würde sich das Streiten dann nicht umso mehr lohnen?
Autor: Oliver Weber
CfA: Workshop „Hate“ (Dresden)
Vom 21. bis 23. Februar 2024 findet in Dresden ein Workshop unter dem Titel „Hate“ statt, der dem Affekt als politische Erscheinung der Gegenwart nachgehen will: Wo kommt er her und warum jetzt? Auf welchen historischen Grundlagen beruht er? Was kann getan werden, um ihn einzudämmen? Der Call richtet sich an verschiedene Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften, dürfte aber speziell für den Bereich der politischen Theorie und Ideengeschichte interessant sein. Grundlage ist eine Kooperation zwischen dem Center for Contemporary European Jewry Studies (Tel Aviv University) und der TU Dresden (Institut für Geschichte sowie Mercator Forum Migration und Demokratie). Der entsprechende Call for Abstracts läuft noch bis 30. November 2023.
CfA: „Epistemic Injustice, Recognition Failures, and Social Movements“ (Potsdam & Berlin)
Vom 4. bis zum 6. Mai 2023 findet in Potsdam und in Berlin eine internationale Konferenz zum Thema „Epistemic Injustice, Recognition Failures, and Social Movements“ statt, auf deren insgesamt vier Panels soll es um das Verhältnis von Theorien der Anerkennung bzw. epistemischer Ungerechtigkeit und sozialer Bewegungen gehen. Sie wird veranstaltet von der DFG-geförderten Forschungsgruppe „The Relation between Recognition Theory and Theories of Epistemic Injustice“ – Anmeldungen sind bis zum 30. April auf der Website möglich.
CfP: „Futuring Critical Theory“ (IfS Frankfurt)
Aus Anlass seines hundertjährigen Bestehens veranstaltet das Institut für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt vom 13. bis zum 15. September 2023 eine internationale Konferenz zum Thema „Futuring Critical Theory“. Forscher aus den Sozial- und Geisteswissenschaften sind eingeladen, bis zum 31. März 2023 Abstracts einzureichen. Weitere Informationen hier.
CfP: International Conference on Structural Domination (TU Dresden)
Vom 18. bis zum 19. September 2023 findet an der TU Dresden eine internationale Konferenz zum Thema „Structural Domination“ statt. Zu den bestätigten Vortragenden gehören Rainer Forst, Dorothea Gädeke, Philip Pettit and Lea Ypi. Abstracts zu unter anderem folgenden Themen sind erbeten:
- How is the relationship between the domination-paradigm and other paradigms addressing structural wrongs such as oppression, structural injustice or ideology critique to be conceptualized?
- How is structural domination manifest in relations of racism, sexism, capitalism, the workplace, labour & class, global justice & migration, automated influence & algorithmic rule (or others)?
- Can impersonal rules and social practices dominate? Are they the types of entities that possess agency, a will or power? Or are instances of seemingly structural domination reducible to agential domination after all?
- And if structures do play an important role in creating or maintaining domination, what precisely is the contribution of individuals? Who should be held responsible for structural domination?
Einreichungen sind noch bis zum 1. Mai 2023 möglich. Weitere Informationen hier.
CfP: Populismus in Zeiten globaler (Un)Ordnung (Marburg)
Tagung: „Utopien einer neuen normativen Ordnung“ (Hamburg)
Vom 9. bis 11. März 2023 veranstaltet das Junge Forum Rechtsphilosophie eine Tagung mit dem Titel „Utopie einer neuen normativen Ordnung“ in Hamburg. Im Mittelpunkt der Tagung steht die Doppelfrage, ob „eine Alternative zum Recht oder im Recht möglich, nötig und oder wünschenswert“ ist. Beide Fragen vermitteln unterschiedliche Herangehensweise an Recht und bieten somit verschiedene Formen der Rechtskritik, die dabei in einem spannungsreichen Wechselverhältnis stehen. Anmeldungen sind möglich. Weitere Informationen und das Programm können hier eingesehen werden.
CfA: Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (50%, Andemos/Dresden)
Zum 1. April bzw. 1. Mai sucht das Institut für angewandte Demokratie- und Sozialforschung (Andemos) in Dresden eine/n wissenschaftlichen Mitarbeiter/in. Der Arbeitsumfang beträgt 20 Stunden pro Woche. Die Bezahlung erfolgt angelehnt an TV-L Entgeltgruppe 13 (50%). Die Stelle ist zunächst befristet bis zum 31.12.2023. Vorbehaltlich einer weiteren Förderung können die Arbeitsstunden erhöht und die Stelle verlängert werden. Eine Weiterbeschäftigung wird angestrebt, hängt jedoch von Förderzusagen ab. Bewerbungen sind bis zum 6. März 2023 möglich. Mehr Informationen hier.
Panel: “Normalizing the Far Right: Law and Institutions” (Bielefeld)
Am 28. Februar um 18.00 Uhr findet eine öffentliche Pandeldiskussion am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld statt. Es werden Günter Frankenberg (Frankfurt a.M.), Kim Lane Scheppele (Princeton), Gábor Halmai (Florence) und Kolja Möller (Dresden) über “Normalizing the Far Right: Law and Institutions” sprechen. Die Veranstaltung wird außerdem gestreamt. Weitere Informationen u.a. zur Anmeldung finden Sie hier.
Buchworkshop: „Wirtschaft, Demokratie und liberaler Sozialismus“ (Dortmund)
Am 16. und 17. März 2023 findet an der TU Dortmund ein Workshop zu dem neu erschienenen Buch „Wirtschaft, Demokratie und liberaler Sozialismus“ (Campus) von Hannes Kuch statt. Der Workshop widmet sich der Diskussion dieses Buches, das unterschiedliche Alternativen zum Kapitalismus analyisiert. Der kapitalistische Markt unterwandere das, was G.W.F. Hegel ‚Sittlichkeit‘ nannte: ein lebendiges, wirksames Ethos demokratischer Gerechtigkeit. Daraus ergibt sich für Kuch die Forderung, dass demokratische Fähigkeiten bereits in der Wirtschaft eingeübt und wachgehalten werden müssen. Der Workshop findet hybrid statt. Anmeldungen sind bis zum 9. März 2023 an christian.neuhaeuser@udo.edu möglich. Das Programm kann hier eingesehen werden.
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