Alternative für Deutschland: Gescheiterter Konservatismus

Die AfD will mehr als reine Protestpartei sein. Deshalb fischt sie nicht nur in den Gewässern der radikalen Rechten, sondern wildert auch in den Gefilden der Mitte. Sie stellt sich dafür als konservative Partei dar. Grund genug, das Bild gerade zu rücken.

Die Rechte hat immer wieder versucht, den Konservatismus für sich zu vereinnahmen. Der politischen Linken kam das meist nicht ungelegen. In der Konsequenz wurde Konservatismus mit Nationalismus, Kapitalismus, sozialer Ungleichheit, Volkstümelei oder dem Glauben an eine göttlich vorgegebene Ordnung verbunden. In der Vergangenheit hat der Konservatismus durchaus solche Positionen gestützt. Die institutionellen Ordnungen waren (und sind ja zum Teil noch heute) national, kapitalistisch, ständisch, ethnisch oder religiös ausgestaltet. Ein innerer Zusammenhang zwischen Konservatismus und solchen historisch-kontingenten Formen institutioneller Ordnung besteht indes nicht. Denn Konservatismus steht quer zu inhaltlichen gestaltungspolitischen Ansichten. Er ist der Gegenpart zum Radikalismus. (mehr …)

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