Dass bei der Entstehung des modernen Völkerrechts zahlreiche deutsch-jüdische Autoren federführend wirkten, untersuchte eine Konferenz mit dem Titel „Lauterpacht and Beyond – Jewish-German Authorship and the History of International Law„, die am 12. September an der Berliner Humboldt-Universität stattfand und einen historischen Blick auf völkerrechtliche Diskussionen vom Ende des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts warf. Ungewöhnlich ist diese Perspektive, herrscht doch an juristischen Fakultäten oft eine unzureichende historische Kontextualisierung juristischer Traditionen vor. Dem setzte die Konferenz, organisiert von der Rechtswissenschaftlerin Reut Y. Paz (Berlin), eine detailgenaue Analyse einzelner Akteure, ihrer Rechtstheorien und Biografien entgegen. (mehr …)
Autor: Karin Rolle
Tagungsrückblick: „Colonial Legacies, Postcolonial Contestations“
Die Sozial- und Humanwissenschaften zu dekolonisieren, so lautete das Motto der Graduiertenkonferenz Colonial Legacies, Postcolonial Contestations, die zwischen dem 16. und 18. Juni 2011 unter der Leitung von Prof. Dr. Nikita Dhawan und angesiedelt am Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies und dem Exzellenzcluster Normative Orders stattfand. In 24 Panels arbeiteten sich über 100 Vortragende durch einen Parcours von Disziplinen, Theorietraditionen und geographischen Räumen. Meine Wanderung als interessierte Beobachterin führte mich von Korruptionsfällen in Indien, über Fraueneinsatztruppen der USA in Afghanistan, über E-Health Programme in Afrika hin zur Abschluss-Keynote des Historikers Dipesh Chakrabarty (Chicago, USA), der eine Zusammenschau der disparaten Theorien, Räume und Zeiten präsentierte. (mehr …)
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