Professuren für Politische Theorie und Ideengeschichte – Eine kleine Bestandsaufnahme 2021

Die momentane Wahrnehmung Vieler in unserem politikwissenschaftlichen Teilgebiet ‚Politische Theorie und Ideengeschichte‘ ist, dass es sich mit Blick auf das gesamte Fach im Rückzug befindet. Dieser Eindruck soll im Folgenden – unter Einbezug hier bisheriger Analysen – empirisch überprüft werden.

Mit dem Stichtag des 30. Juni 2021 gab es an bundesdeutschen Universitäten – damit sind staatliche Universitäten gemeint, inklusive der Universitäten der Bundeswehr sowie der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg ­– laut hochschuloffizieller Denominationen eine Gesamtzahl von 50 Professuren, die im Fach Politikwissenschaft zugerechnet werden können; benachbarter Disziplinen wie Philosophie oder Geschichtswissenschaft also nicht mit eingerechnet.

Bereits 2004, 2007 und 2015 gab es (unter Beteiligung einer der beiden Co-Autoren) derartige Bestandsaufnahmen zur professoralen Lage des Teilbereichs (Arendes/Buchstein (2004: 25), Buchstein/ Fietz (2007), Buchstein/Müller (2015)). Dieser Beitrag möchte an daran anschließen und sie aktualisieren. Für die Hilfe bei den aktuellen Recherchen danken wir Aaron Jeuther. (mehr …)

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Buchforum: Radikale Demokratietheorien zur Einführung

Buchforum mal anders! Vor kurzem ist Oliver Flügel-Martinsens neues Buch Radikale Demokratietheorien zur Einführung im Junius-Verlag erschienen. Der Band versucht den Spagat, von radikalen Demokratietheorien im Plural zu sprechen und die kleineren (und manchmal größeren) Differenzen zwischen den verschiedenen Vertreter*innen dieses Diskurses zu berücksichtigen, zugleich aber die Gemeinsamkeiten herauszustellen, die es überhaupt erst rechtfertigen könnten, von einem zusammenhängenden Ansatz zu sprechen. Flügel-Martinsens Buch ist entsprechend nicht anhand einzelner Autor*innen gegliedert, sondern über (geteilte) Grundannahmen, Konzepte und Themen.

Hubertus Buchstein hat dieses den Diskurs sortierende Vorgehen zum Anlass genommen, eine kritische Zwischenbilanz des radikaldemokratischen Diskurses zu ziehen. Seine ins Grundsätzliche gehenden Rückfragen veröffentlichen wir nun auf dem Theorieblog. Am Mittwoch antwortet Oliver Flügel-Martinsen hier!

Alle Leser*innen sind aufgerufen, sich an der hiermit eröffneten Debatte zu beteiligen!

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Habilitieren und Reisen: Erinnerungen an Rainer Schmalz-Bruns (2/2)

Zum Gedenken an Rainer Schmalz-Bruns, der am 31. März 2020 verstorben ist und mit dem die Politische Theorie und Ideengeschichte eine ihrer  prägenden Figuren verloren hat, sind bereits im Mai anstelle einer öffentlichen Gedenkveranstaltung einige Erinnerungen von WeggefährtInnen auf diesem Blog erschienen. Mit Hubertus Buchsteins und Andreas Vasilaches untenstehenden Beiträgen setzen wir dieses digitale Gedenken nun fort. (mehr …)

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Nachruf auf Rainer Schmalz-Bruns

Am 31. März 2020 ist Rainer Schmalz-Bruns nach schwerer Krankheit in Lüneburg gestorben. Mit ihm hat die Politische Theorie in der Bundesrepublik einen ihrer klügsten Köpfe und haben viele Kolleginnen und Kollegen im Fach einen guten Freund verloren. Rainer Schmalz-Bruns hat mit seiner Reflexiven Demokratie (1995), seinen Beiträgen zur Internationalen Politischen Theorie und seinem Einsatz für die Disziplin Politische Theorie prägend gewirkt. (mehr …)

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Das Werk von Otto Kirchheimer und seine Gegenwartsbedeutung: Ein Gespräch zwischen Helmut König und Hubertus Buchstein (Teil II)

Seit 2014 arbeitet Hubertus Buchstein an einer Edition gesammelter Schriften Otto Kirchheimers. Mittlerweile sind vier Bände erschienen. Bis 2021 sollen noch zwei weitere folgen. Für theorieblog.de hat Helmut König Hubertus Buchstein über das Projekt sowie über Werk und Bedeutung Otto Kirchheimers für die Politische Theorie befragt. Wir veröffentlichen das Gespräch in zwei Teilen, der erste findet sich hier, nun folgt der andere:

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Das Werk von Otto Kirchheimer und seine Gegenwartsbedeutung: Ein Gespräch zwischen Helmut König und Hubertus Buchstein (Teil I)

Seit 2014 arbeitet Hubertus Buchstein an einer Edition gesammelter Schriften Otto Kirchheimers. Mittlerweile sind vier Bände erschienen. Bis 2021 sollen noch zwei weitere folgen. Für theorieblog.de hat Helmut König Hubertus Buchstein über das Projekt sowie über Werk und Bedeutung Otto Kirchheimers für die Politische Theorie befragt. Wir veröffentlichen das Gespräch in zwei Teilen, unten der erste, der zweite findet sich hier.

 

 

I. Die Kirchheimer Edition

1. Der Stand der Dinge

Welche Bände sind bislang erschienen? Wie weit ist die Arbeit an den noch ausstehenden und angekündigten Bänden und wann werden sie erscheinen?

Die Arbeit an der Kirchheimer-Edition hat 2014 begonnen und wird seit 2015 von der DFG gefördert. Mittlerweile sind 4 Bände erschienen: 2017 konnte der erste Band mit Kirchheimers Arbeiten zu Recht und Politik in der der Weimarer Republik vorgelegt werden. Ein Jahr später erschien der zweite Band mit seinen wichtigsten Schriften aus der Zeit seines Pariser und New Yorker Exils zu den Themen Faschismus, Demokratie und Kapitalismus. 2019 schließlich kamen die Bände drei und vier mit den kriminologischen Arbeiten und Kirchheimers Schriften zur Politischen Justiz heraus. Mittlerweile ist auch der fünfte Band mit den Spätschriften zu den Wandlungen der politischen Systeme in Nachkriegseuropa soweit fertig gestellt, dass er im Frühjahr 2020 erscheinen kann. Lediglich Band sechs mit den Studien, die Kirchheimer zwischen 1944 und 1954 als Mitarbeiter des amerikanischen Office of Strategic Services (OSS) und State Department angefertigt hat, steht dann noch aus. Dieser Band wird  wohl erst Ende 2020 oder 2021 erscheinen. (mehr …)

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Draußen, vor dem Institut – Ein Dialog über die beruflichen Aussichten des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich Politische Theorie

Auf dem Institutsflur, am Rande von Fachkonferenzen oder beim Zusammensein nach Feierabend: die Zukunftsperspektiven sind für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Politischen Theorie und Ideengeschichte Dauerthema. Dass diese wesentlich mit der Gesamtentwicklung des Teilbereichs verflochten sind, wird hingegen häufig nicht berücksichtigt. Hubertus Buchstein und Tobias Müller haben sich über diese Themen unterhalten und ihr Gespräch für uns dokumentiert. (mehr …)

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