Lesenotiz zu Philip Manow: Die Politische Ökonomie des Populismus (Frankfurt am Main, 2018)

Populismus zu erklären ist unter Politikwissenschaftlern und politischen Theoretikern inzwischen zu einer Art Volkssport geworden. Verfolgt man die Debatte aus nächster Nähe, so könnte man durchaus meinen, es sei bereits alles gesagt – nur noch nicht von jedem. Und die meisten sind sich einig: Populismus, das ist in erster Linie eine Art „Identitätspolitik“. In scharfer Abgrenzung zu dieser gängigen Interpretation bietet Philip Manow in seinem Buch „Die Politische Ökonomie des Populismus“ eine neue und interessante Perspektive an.

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Parteienstaat, Sicherheit, Heimat: Anmerkungen zur österreichischen Präsidentschaftswahl

Das Ergebnis der ersten Runde der österreichischen Präsidentschaftswahl war eine eindeutige Absage an die Große Koalition der ehemaligen Volksparteien SPÖ und ÖVP. Die Präsidentschaftskandidaten von SPÖ und ÖVP erhielten zusammen weniger Stimmen als der Wahlgewinner Norbert Hofer, der von der rechtspopulistischen FPÖ ins Rennen geschickt wurde. Vor dem Hintergrund dieses Wahlergebnisses haben viele Kommentatoren vom “Ende der Zweiten Republik” gesprochen — vom Ende eines politischen Systems, das von der Herrschaft der Volksparteien geprägt war. Wieso fehlt den Wählern heute das Vertrauen in die politische Mitte? Und woher rührt der Erfolg der FPÖ? Diese Fragen möchte ich versuchen im Folgenden zu beantworten.

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