Tagung „Philosophie und Rassismus“ in Münster

Vom 27. bis 29. Januar findet an der Universität Münster eine spannende Tagung zum Thema „Philosophie und Rassismus“ statt. Die Veranstalterinnen Franziska Dübgen, Marina Martinez Mateo und Kristina Lepold schreiben zur Konzeption:

Der NSU-Komplex sowie die Attentate von Halle und Hanau haben einer breiteren Öffentlichkeit deutlich gemacht, dass Rassismus auch in Deutschland ein Problem ist. Welchen Beitrag kann die Philosophie zur Auseinandersetzung mit Rassismus leisten? Auf der Tagung „Philosophie und Rassismus“ steht diese Frage im Zentrum. Dabei sollen race und Rassismus aus philosophischer Perspektive analysiert und im Zusammenhang mit anderen Formen der Beherrschung diskutiert werden. Zudem wollen wir einen kritischen Blick auf die eigene Disziplin werfen. Sowohl hinsichtlich der Philosophiegeschichte als auch der aktuellen Forschungs- und Lehrpraxis in der Philosophie gilt es zu fragen, wie diese rassismuskritisch gestaltet werden können.

Die Tagung findet in Präsenz statt; einzelne Vorträge werden online gestreamt. Alle Infos zu Anmeldung etc. finden sich hier.

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Online-Vortragsreihe „Erinnern als höchste Form des Vergessens? Der Holocaust im Diskurs des 21. Jahrhunderts“

Die „Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung Trier“ veranstaltet eine digitale Vortragsreihe aus dem Themenfeld der Erinnerungskultur und -politik in der Gegenwartsgesellschaft. Den Auftakt macht am 9. November der Historiker Stephan Lehnstedt. Alle Links und Infos finden sich hier.

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Plattform zu Kritischer Theorie in der Lehre

Es gibt eine neue Plattform für alle, die an Kritischer Theorie in der Lehre interessiert sind: Unter https://ktpluralisieren.net/ sind Seminarpläne aus dem Themenfeld zu finden – vor allem gibt es aber die Möglichkeit, eigene Seminarpläne beizutragen.

Die Initiierenden Daniel Loick, Robin Celikates, Vanessa Thompson und Eva von Redecker schreiben zu ihrem Projekt:

„Diese Sammlung ist aus einem gemeinsamen Interesse entstanden, insbesondere in Deutschland neue Wege zu finden, kritische Theorie(n) zu unterrichten. Auch im Bereich kritischer Theoriebildung sind Seminarpläne häufig von weißen, europäischen und männlichen Autoren geprägt, während andere Theorietraditionen, lokale Diskurse und Schulen weniger sichtbar sind.

Das Ziel dieser Plattform ist es, Dozierenden, Studierenden und Aktivist*innen die Möglichkeit zu geben, von den Ideen und Erfahrungen der anderen zu lernen und so zu der Pluralisierung von Seminaren im Bereich der kritischen Theorie beizutragen. In Zusammenarbeit mit dem Center for Humanities and Social Change Berlin, dem Program in Critical Theory der Northwestern University Chicago und dem International Consortium of Critical Theory Programs laden wir daher alle Wissenschaftler*innen ein, ihre Seminarpläne zu dieser Sammlung beizutragen, die der Pluralisierung der Lehre im Bereich kritischer Theorie(n) dienen.“

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Eigene Projekte beim DVPW-Kongress diskutieren – „It’s a match“

Beim diesjährigen DVPW-Kongress, der vom 14. bis 16. September 2021 digital stattfindet, gibt es ein neues Format für befristet und prekär Beschäftigte (formerly known as „Nachwuchs“): Unter dem Titel „It’s a match“ bringt ein Organisatori*innenteam Diskussionsgruppen zusammen zur Debattierung konkreter Forschungsprojekte, z.B. Dissertationen.
Jede*r, der/die ein Projekt diskutieren möchten, kann diesen Wunsch bis zum 23. Mai kommunizieren und bekommt auf jeden Fall Gesprächspartner*innen zugeordnet. Alle Infos nach dem Klick und hier! (mehr …)

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Summer School „Foundations of Solidarity“ in Berlin

Vom 5. bis 10. Juli findet die „2021 International Critical Theory Summer School“ statt, organisiert vom Center for Humanities and Social Change an der Berliner Humboldt-Universität; beteiligt sind auch die Uni Frankfurt und die New School. Zu Gast sind unter anderem Regina Kreide, Frederick Neuhouser, Hauke Brunkhorst, Robin Celikates und Rahel Jaeggi. Deadline ist der 8. März, alle Infos zu Thema, Bewerbung, Pandemiemodalitäten und Teilnahmegebühren finden sich hier.

 

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Call der Zeitschrift für Prakt. Philosophie: Epistemische Ungerechtigkeiten


Bis zum 30. Juli können Beiträge für einen Themenschwerpunkt der Zeitschrift für Praktische Philosophie, herausgegeben von Hilkje Hänel, eingereicht werden. Thema sind Theorien der epistemischen Ungerechtigkeit, gefragt sind neben theoretisch-begrifflichen Beiträgen auch solche der Anwendung, etwa in Bezug auf Intersektionalität und Dekolonialismus. Alle Informationen finden sich nach dem Klick oder hier.


Theorien der epistemischen Ungerechtigkeit, der epistemischen Unterdrückung und der epistemischen Gewalt haben in den letzten Jahren eine breite internationale Rezeption erfahren. Ihre Attraktivität liegt nicht zuletzt darin begründet, dass sie normativ-ethische Überlegungen zu Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit mit erkenntnistheoretischen Ansätzen verbinden und dadurch neue Perspektiven und Einsichten ermöglichen. Die ethische Dimension der Epistemologie spielt dabei nicht nur innerhalb sondern auch außerhalb der Wissenschaft aktuell eine große Rolle, wie soziale Bewegungen wie #MeToo und #BlackLivesMatter zeigen.

Ausgehend von Frickers Theorie der epistemischen Ungerechtigkeit haben sich viele Autor:innen dem Bestreben angeschlossen, die spezifische Ungerechtigkeit zu artikulieren, unter der Individuen und soziale Gruppen auf der Grundlage ihres Status als Wissende leiden. Darüber hinaus beleuchten Theorien der epistemischen Ungerechtigkeit die Art und Weise, wie verschiedene Gemeinschaften Formen des Wissens bereitstellen können, die in der allgemeinen sozialen Struktur aufgrund dominanter, aber unzureichender Ressourcen fehlen. Dies ist besonders wichtig für Theorien des Widerstands. Daher ist es nicht überraschend, dass diese Ideen auf eine lange Geschichte von unterrepräsentierten Ansichten in der sozialen Epistemologie und der Philosophie im Allgemeinen zurückgreifen, zum Beispiel Lorde 1984; Spelman 1988; Code 1991; Crenshaw 1991; Harding 1991; Collins 1997; Spivak 1998.

Theorien der epistemischen Ungerechtigkeit, der epistemischen Unterdrückung und der epistemischen Gewalt werden maßgeblich von Theorien situierter Wissender, der Standpunkttheorie und von Epistemologien des Nichtwissens beeinflusst, die bestehende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten zwischen bestimmten sozialen Gruppen ans Licht bringen; zum Beispiel im Fall der weißen Ignoranz, wie sie von Ortega 2006, Mills 2007, Bailey 2007 und anderen vertreten wird. Außerdem können sie die epistemischen Diskrepanzen und schädlichen Praktiken zwischen verschiedenen Gemeinschaften und sogar Kulturen aufzeigen.

Der Schwerpunkt in der Zeitschrift für Praktische Philosophie soll diese thematische Breite abbilden. Beiträge zu einem der folgenden Themen sind besonders willkommen:

  • neue Ansätze zu epistemischer Ungerechtigkeit, epistemischer Unterdrückung und epistemischer Gewalt;
  • Diskussionen der Begriffe Identitätsmacht, Identitätsvorurteil oder kollektive hermeneutische Ressource im Hinblick auf epistemische Ungerechtigkeit;
  • Theorien des epistemischen Widerstands, die sich auf die lange Geschichte unterrepräsentierter Ansichten in der sozialen Erkenntnistheorie und Philosophie stützen;
  • Diskussionen des Verhältnisses zwischen situiertem Wissen und situierten Wissenden und epistemischer Ungerechtigkeit;
  • Diskussionen des Verhältnisses zwischen kommunalem Wissen und epistemischer Ungerechtigkeit;
  • Diskussionen der Standpunkttheorie und epistemischer Ungerechtigkeit;
  • Diskussionen der Epistemologie des Nichtwissens in Bezug auf epistemische Ungerechtigkeit;
  • angewandte Ansätze der epistemischen Ungerechtigkeit zum Beispiel in Bezug auf Intersektionalität und Dekolonialismus, Trans*-Rechte und Behindertenrechte, indigene Rechte, Medizin und Gesundheitsversorgung, Bildung und Wissenschaft.


Beiträge zu ähnlichen Themen sind selbstverständlich ebenfalls willkommen! Deutschsprachige Beiträge sind bis zum 30. Juli 2021 über die Website der Zeitschrift für Praktische Philosophie einzureichen. Die Vorgaben der Zeitschrift sind bei Einreichung zu beachten (https://www.praktische-philosophie.org/aufsaetze.html).

Alle geeigneten Beiträge durchlaufen nach Prüfung durch die Schwerpunktherausgeberin ein doppelblindes Begutachtungsverfahren. Der Begutachtungsprozess wird von den Herausgeber:innen der ZfPP organisiert.

Weitere Informationen finden sich hier: https://www.praktische-philosophie.org/call-for-papers.html

Ich freue mich über Einreichungen (über die Homepage der ZfPP) oder Fragen (hilkje.charlotte.haenel@uni-potsdam.de),
Hilkje Hänel

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Diskussion mit Pierre Rosanvallon am 26. Januar

Am 26. Januar findet am Centre Ernst Robert Curtius der Universität Bonn eine Diskussion mit Pierre Rosanvallon über sein neues Buch „Das Jahrhundert des Populismus“ statt, in dem er den Populismus historisch und kritisch untersucht. An der Diskussion nehmen auch Paula Diehl, Wolfgang Knöbl und Alexandre Dézé teil. Alle Informationen, inklusive jenen zur Anmeldung, finden sich hier.

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CfP: „Die Auflösung des liberalen Konsenses“ in der Zeitschrift für Politische Theorie

Für ein neues Themenheft der Zeitschrift für Politische Theorie callen die Herausgeber Kolja Möller und Karsten Schubert for papers: Zum Thema „Die Auflösung des liberalen Konsenses“ können bis Ende Mai Abstracts eingereicht werden, insbesondere in den Themenfeldern „Autoritäre Wende durch Verfassungspolitik“ und „Zukünfte: Mit dem oder jenseits des „liberalen Konsenses“?“. Alle weiteren Informationen zum Call finden sich hier.

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Jahreskonferenz des Hamburger Nachhaltigkeits-Zentrums: „Unsustainable Past – Sustainable Futures?“

Am 11. und 12. Februar findet die vom letzten Jahr nachgeholte Annual Conference des Hamburger Humanities Centre for Advanced Studies „Futures of Sustainability: Modernization, Transformation, Control“ statt. Unter dem Titel „Unsustainable Past – Sustainable Futures?“ diskutieren unter anderem Dipesh Chakrabarty, Sighard Neckel und Birgit Mahnkopf. Eine Anmeldung ist möglich unter zukuenfte.der.nachhaltigkeit@uni-hamburg.de, das volle Programm findet sich hier.

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CfP: „Konstellationen – Wissensansprüche zwischen Kunst, Philosophie und Politik“ an der Uni Tübingen

Die Fachschaft Philosophie der Universität Tübingen veranstaltet vom 8.-10. April eine interdisziplinäre Tagung, die sich mit Schnittstellen und Spannungsverhältnissen des Wissens zwischen Kunst, Philosophie und Politik auseinandersetzt. Neben Keynotes wird es ein künstlerisches Programm geben; für die thematischen Panels sind Vortragsvorschläge auch von polit. Philosoph*innen und Theoretiker*innen eingeladen. Alle weiteren Infos finden sich hier; Deadline ist der 15. Februar.

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