Die „Leidenschaft der Kritik“ zeichnet zweifelsohne das Werk von Alex Demirović aus, der im vergangenen Jahr seinen 60. Geburtstag feierte und zur Zeit als Gastprofessor in Gießen sein Bemühen um eine zeitgemäße Weiterentwicklung kritischer Gesellschaftstheorie fortsetzt. Daher passte es, dass Demirovićs Figur des „nonkonformistischen Intellektuellen“ den zentralen Ankerpunkt der Diskussion darstellte, wie es bereits Regina Kreide in ihren Eröffnungsworten gefordert hatte. Denn nicht zuletzt Demirović selbst könne als zeitgenössische Verkörperung dieses anspruchsvollen und im Wissenschaftsbetrieb allzu selten anzutreffenden Denkertypus angesehen werden. Ganz in diesem Sinne nonkonformistischer Intellektualität zeigte sich die auf der Tagung präsentierte Vielfalt gegenwärtiger Kritischer Theorie als ein wohltuend selbstkritisches Unternehmen der Erfassung komplexer Herrschaftszusammenhänge und möglicher emanzipativer Widerstandsformen. (mehr …)
Neueste Kommentare