In eigener Sache: Politiktheoretische und ideengeschichtliche Interventionen gesucht!

Der Theorieblog ist ein Forum für Politische Theorie und Ideengeschichte. Lesenotizen, Buchforen, ZPTh-Debatten, eigene Forschungsbeiträge oder Themenschwerpunkte sind bei uns inzwischen fest etabliert. Aber neben diesen grundsätzlichen Auseinandersetzungen bietet unsere politische Gegenwart doch auch immer wieder Anlass zu kritischen Reflexionen und Einordnungen tagespolitischer Geschehnisse und Entwicklungen.

Seit seinen Anfangsjahren ist der Theorieblog auch ein Ort für solche theoriegeleiteten Kommentare zu tagesaktuellen Ereignissen: Der Berliner Verfassungsschutz beschäftigt verdeckt Mitarbeiter aus dem Bundestag? In der Schweiz stimmt eine Mehrheit für die ‚Ausschaffungsinitiative‘? Weiß Guido Westerwelle, was er sagt, wenn er von „spätrömischer Dekadenz“ spricht? In der Corona-Krise avanciert ,Solidarität‘ zur Leitidee?

Und auch in jüngerer Zeit konnte man sich auf dem Theorieblog politiktheoretische und ideengeschichtliche Denkanstöße zu aktuellen Themen abholen und mitdiskutieren – oder natürlich auch selbst seine Überlegungen aufschreiben. So hatten wir zuletzt unter anderem Gedanken zur Krönung von Charles III., der Papstwahl sowie ganz aktuell zum Fall Brosius-Gersdorf im Angebot. 

Wir würden uns freuen, diese Art von Beiträgen wieder bzw. noch mehr auf dem Theorieblog zu sehen, wo doch unsere Zeit mehr als genug Ereignisse, Fragen und Skandale bietet, die nicht nur offenkundig politiktheoretisch interessant sind, sondern deren öffentliche Diskussion außerdem fraglos von einer politiktheoretisch reflektierten Intervention profitieren würde. 

Wir laden Euch daher ganz herzlich ein, den Theorieblog als Ort zu nutzen, an dem Ihr zeigen könnt, dass die Politische Theorie und Ideengeschichte auch zum aktuellen Zeitgeschehen etwas fundiert und kritisch beizutragen hat! 

Eure Theorieblog-Redaktion 

13 Kommentare zu “In eigener Sache: Politiktheoretische und ideengeschichtliche Interventionen gesucht!

  1. warum das kommentarwesen früher belebter war, – dazu könnte man einiges sagen, aber ohne dialogspannungen habe ich dazu wenig lust.

    in jedem fall sind DERZEIT die „tagesaktuellen Ereignisse“ jener leicht-klassen wie oben angeführt entweder zu ‚flüchtig‘, also passager und volatil, um in deren weitere kommentierung zu investieren, und sie werden heute auch von deutlich schwerwiegenderen ereignisklassen des ‚tagesgeschäfts‘ überlagert bis erdrückt.

  2. Lieber Dominikus Schmidt,

    dass man ältere Beiträge nicht mehr kommentieren kann, liegt nicht daran, dass wir die Kommentarfunktion bei bestimmten Themen deaktivieren. Stattdessen haben wir uns aufgrund personeller und technischer Kapazitäten dafür entschieden haben, die Kommentarfunktion bei Beiträge, die älter als 100 Tage sind, zu deaktivieren. Denn ältere Beiträge haben sich als Einfallstor für (manchmal mehr als 100 tägliche) Spam-Kommentare und Bots herausgestellt, die uns als ehrenamtliche Admins Zeit kosten und unsere technische Infrastruktur auch manchmal herausfordern. Daher mussten wir insgesamt strengere Regeln für Kommentare einführen. Deine Kommentare (und die von anderen menschlichen Kommentator:innen) sind natürlich weiterhin willkommen!

    Viele Grüße

    Katja Reuter

  3. und es wär‘ doch nicht zuviel verlangt, eine whitelist bei euch anzulegen/zu pflegen oder/und zur ki-gestützten mustererkennung der „spam“/botabwehr noch uni- u. ä. ressourcen anzuspitzen, – von den it-abteilungen eurer unis bis zur studentischen projektarbeit auch bei reinen Berufsausbildern.

  4. tagesaktuelle intervention (tai):

    dass der fnp heute nicht an trump ging, führte zu der us-reaktion, man sehe halt auch daran, wie sehr man im fnp-komitee „politik über den frieden“ stelle.

    nicht ganz falsch u. gelentlich vlt. nicht ganz unberechtigt.
    und t. wird womögich genau davon noch profitieren, wie obama u. a. politicians zuvor auch.

  5. tai 2 von heute:

    pörksen ist tot, – und womöglich gibt/ist sein tod anlass zu/für rekapitulationen, – denn gründe für interventionen lassen sich bei ihm vermutlich einige finden.

  6. Könntet ihr vielleicht den Leitfaden zur Beitragseinreichung noch entsprechend um diese Rubrik ergänzen? Ein paar Worte dazu, wie so ein Kommentar zu tagespolitischen Themen formal gestaltet sein sollte, wären hilfreich!

  7. vorkommentar bitte löschen.

    https://www.theorieblog.de/index.php/2025/09/in-eigener-sache-politiktheoretische-und-ideengeschichtliche-interventionen-gesucht/#comment-483562

    sry: gestorben ist UWE pörksen, vater von b.
    letzterer hätte anlaß zu rekapitulationen gegeben, da er thematisch bedingt oft tai’en fährt, – durchaus auf der grundlage ideengeschichtlicher fundamentalien.

    vater uwe war zwar akademisches schwergewicht in seinen gebieten, blieb aber eher tai-fern.

  8. in ergänzung zu frau mörschel, oben:
    die hier einschlägige „blase“ kann/will so eine ‚tai‘-orientierung wohl kaum selbst bieten, – eher
    bestenfalls eine plattformerweiterung, um tagesaktuellere brückenschläge zw. politik & ideengeschichte durch andere/weitere redaktion, – stichwort: siehe auch b. pörksens rede von einer eigentlich nötigen „Redaktionsgesellschaft“ -, zu ermöglichen, – nicht zuletzt auch mittels privilegierter zugänge zu universitären bzw. akademisch angebundenen (it-) ressourcen.
    diese idee einer redaktionsgesellschaft ist natürlich völlig überzogen, wie man das ja aus vielen ecken schon so kennt, aber es muss doch nicht immer gleich die ganze gesellschaft sein, die sich entsprechend formiert, – gesellschaftliche stränge, ja winzige partikularitäten sogar, können durchaus auch jene wirkungen zeigen, die man zunächst mit den groß-ideen verbunden hat.

    wie wenig die ideengeschichtlichen perspektiven den anschluß an die zeit finden, zeigt sich für mich in der behandlung der digitalität in dieser ‚blase‘:
    tagesaktuell – und darin gerade auch politisch – tut sich da sehr viel, einschließlich irrer politischer rankünen -, das für die ideengeschichtliche u. politisch übergreifende rezeption u. die pol. positionsentwicklung ja zumindest aufbereitet und dargestellt werden müsste. (so jedenfalls mein eindruck aus über 30 jahren wirtschaftsinformatik und gut 50 jahren philosophisch-ideengeschichtlicher studien.)
    stattdessen genügt man sich darin, themen u. ideen, die seit 150 jahren u. länger noch schwarzverkohlt auf dem rost liegen, immer wieder erneut nochmal umzuwenden.

  9. neue gelegenheit zur „tagesaktuellen intervention“ (tai) mit zumindest ideengeschichtlichen bezügen:

    der umbau des wh zum großen ballsaal durch trump etc. im lichte der us-ideen- u. -ästhetikgeschichte, mit ihren präfigurationen europäisch-antiker, -feudaler, -absolutistischer und europ. klassizismus-einflüsse, (s. auch S. Huhnholtz Diss. o. Habil.), gerade auch im politischen.

    diese ballsaal-attitüde gemahnt mich jedenfalls zunächst auch an die hoch- u. spät-phasen des europ. l’etat-c’e-moi-absolutismus, versailles usw.
    Was das heißen könnte und wie die idee eines antiken „röm. bürger“-status mit den suprematie- und superprioritäts-illusionen vieler us-bürger heute konferiert, könnte man bsplw. dazu ermitteln.

  10. auch tagesaktuell:
    musks wiki-konkurrenz, siehe wales, wiki-gründer, dazu und zu seinem buch in: „der freitag“ bzw. auf freitag.de

    ich spende an wikipedia, – nur wenig zwar, aber solange man sich diese endlos- u. umstands-pirouetten dort leisten kann, wenn’s um die mit- bzw. zu-arbeit geht, – man bewegt sich da auf dem innovationsniveau der m.o.w. demokr. parteien: schon für ein wichtiges komma fallen da leicht 10 jahre des kampfsitzens, der servilen akquise von patronagen usw. an -, sehe ich wpedia durch musk et alii kaum gefährdet.

    und das globale, pötzliche u. null-thematisierte, ersatzlose verschwinden der früheren „kritik“-sektionen in allen älteren beiträgen dort, die eine thetik referieren, bis hinein in die mathematik, ca. 1 mio arbeitsstunden(?) oder mehr, gehört eben dazu, wenn man eine „souverän“-unabhängige chose errichten, betreiben bzw. auch nutzen will, – denn merke:

    „souveränität“ ist eine geburt des absolutismus, und damit eine illusion, die ohne „sonnenkönige“ wohl nicht zu haben sein kann. erst in personalen zuspitzungen kann die souveränitätsillusion leidlich über eine gewisse zeit gelebt werden, was stets auch erratisch-willkürliche, zumindest auch höchst ’subjektive‘ präferenzen und entspr. wege bedingt.

    und ein elon musk wird da auch eher peter thiel ähneln, der mit seinen hohen/höchsten, „katechonischen“ tugend-Ansprüchen usw. bei paypal als tiger losgesprungen, aber als bettvorleger gelandet ist:
    die ubique, offensive bis aggressive warenform raspelt bislang eben auch rechte, technokraten etc. (zumindest derzeit noch) klein(er), – gott sei dank!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert