Die Frist für unseren Sommercall steht bald vor der Tür! Deshalb wollen wir freundlich daran erinnern, dass bis zum 10. September 2024 Beiträge eingereicht werden können, die das „Und“ zwischen Politischer Theorie und Ideengeschichte beleuchten. Wie steht es um das Verhältnis der beiden? (Wie) Stehen sie in Verbindung? Wir freuen uns über pointierte Beiträge von Autor*innen, die zu politischer Ideengeschichte und/oder politischer Theorie arbeiten, sowie von Angehörigen aller Statusgruppen. Der vollständige Call mit allen Informationen findet sich noch einmal nach dem Klick!
Was bedeutet eigentlich das „Und“, das Politische Theorie und Ideengeschichte verbindet? Gehören beide so eng zusammen, dass eine „reine“ Politische Theorie und eine „reine“ Ideengeschichte gar nicht vorstellbar sind? Muss jede*r Theoretiker*in auch ein*e gute*r Ideenhistoriker*in und andersherum sein? Oder handelt es sich vielmehr um eigentlich zwei unterschiedliche Disziplinen, die nur noch aus pragmatischen Gründen unter einem Dach leben, aber ansonsten nicht viel miteinander zu tun haben? Stehen sie einander womöglich sogar dabei im Weg, unbefangen ihren jeweiligen Forschungsinteressen zu folgen?
Das Verhältnis der beiden Disziplinen ist in jüngerer Zeit wieder in die Diskussion geraten. Implizit schon dadurch, dass – wie etwa auf dem Bremer Theoriekongress – ideengeschichtliche Beiträge im Vergleich zu theoretisch-systematischen und normativen auf gemeinsamen Veranstaltungen vielfach fehlen. Aber auch explizit, wie zwei Workshops über „Das ideengeschichtliche Argument in der Politischen Theorie“ belegen, die Anfang des Jahres in Augsburg stattgefunden haben.
Deshalb wollen wir das Verhältnis von Politischer Theorie und Ideengeschichte, die Frage nach dem ominösen „Und“, zum Gegenstand unseres Sommercalls machen und rufen dazu explizit Ideengeschichtlicher*innen und Politische Theoretiker*innen zu Blogposts auf, die sich etwa mit folgenden Fragen beschäftigen: Inwiefern sind ideengeschichtliche Forschungsergebnisse auch politiktheoretische Argumente oder gar unverzichtbar für systematische Theoriebildung?
- Inwieweit lässt sich das politische Denken der Vergangenheit überhaupt verstehen, wenn man es nicht zuvor systematisch rekonstruiert?
- Kommt die Politische Theorie womöglich auch ganz ohne Ideengeschichte aus – und andersherum genauso? Stehen sich beide vielleicht sogar im Weg?
- Welche Rolle spielen beide Disziplinen in der eigenen Forschung – und was können andere davon lernen?
- Gibt es Beispiele besonders gelungener Verknüpfung? Oder steht notwendigerweise immer entweder das Systematische oder das Historische im Vordergrund?
- Wie müsste ideengeschichtliche Forschung aussehen, die „offen“ genug ist für politiktheoretische Fragen? Wie sieht gelungene Arbeit mit ideengeschichtlichen Beiträgen in der systematischen politiktheoretischen Forschung aus?
- Lassen sich ideengeschichtliche und politiktheoretische Erkenntnisinteressen methodisch verknüpfen und wie sieht eine solche Verknüpfung aus?
- …
Wir freuen uns sehr über Einsendungen, die sich dem Verhältnis der beiden Disziplinen widmen und ihre Position pointiert zur Debatte stellen – ob eher methodisch, konzeptionell, theoretisch oder am Beispiel eigener Forschungen. Wir sind offen sowohl für Texte, deren Resultate versöhnlich ausfallen als auch für solche, die streitlustig auftreten / streitlustige Beiträge zur Diskussion stellen.
Wir möchten die Debatte wie immer gerne über unsere etablierten Formate hinaus erweitern. Wir freuen uns deshalb über Antworten in Form essayistischer Blogposts von ca. 1000 Worten Länge ebenso wie über Einsendungen von kurzen Videos, Karikaturen oder Stellungnahmen in anderen Text- und Bildformen. Einige allgemeine Leitlinien für mögliche Textbeiträge findet ihr hier.
Bitte schickt Eure Vorschläge bis zum 10. September 2024 an team[[at]]theorieblog.de. Über eine Veröffentlichung entscheidet dann die Redaktion.