21. Juni 16 Uhr (c.t.): Nächstes theorieblog.de-Colloquium über „Naturzustand und Barbarei“ mit Oliver Eberl und Philip Manow

Wie angekündigt laden der theorieblog und der Arbeitsbereich Politische Theorie und Ideengeschichte der Leibniz-Universität zum 21. Juni 2021 ab 16 Uhr c.t. zu einem weiteren digitalen theorieblog.de-Colloquium, diesmal zum Thema „Naturzustand und Barbarei“ gemeinsam mit Oliver Eberl und Philip Manow sowie mit freundlicher Unterstützung der Hamburger Edition, des Verlags des Hamburger Instituts für Sozialforschung.

Als Diskussionsgrundlage wird die Lektüre der Seiten 1-45 und 179-238 von Oliver Eberls Buch empfohlen. Der Hamburger-Editions-Verlag stellt diesen Ausschnitt freundlicherweise hier frei zur Verfügung. Vielen Dank dafür! (Achtung: Der download ist nur vorübergehend möglich und nicht mit der „Leseprobe“ identisch).

Die Veranstaltung wird über Webex organisiert. Die Zugangsdaten für den ab 16 Uhr geöffneten Raum lauten:

https://uni-hannover.webex.com/uni-hannover/j.php?MTID=m51d58308c5e3cd7a7594d2f86fbc8fa3

 

Im Zentrum der von Sebastian Huhnholz moderierten Diskussion steht Oliver Eberls Monographie Naturzustand und Barbarei. Begründung und Kritik staatlicher Ordnung im Zeichen des Kolonialismus. Anlässlich der sich dieser Jahre häufenden Denkmalstürze und der anhaltenden Forderung, westliche Konzepte auf ihren Beitrag zu Rassismus und Unterdrückung hin zu untersuchen, erforscht Oliver Eberl die Theoriegeschichte des Begriffs „Barbarei“. Denn seine Studie hat die Dekolonisierung der Politischen Theorie zum Ziel, die ihr Denken mit Blick auf den Staat und seine Kritik vielfach von dem Begriffspaar „Naturzustand und Barbarei“ anleiten lässt. Der fest im europäischen Denken verankerte Begriff „Barbarei“ nämlich war jener zentrale Begriff für die Beschreibung anderer Völker, der seit der Antike die Abwertung anderer Kulturen markierte und in der europäischen Geschichte auf das Engste mit dem Kolonialismus verbunden ist. So gilt es, die Motive des bis heute auch in der Politischen Theorie gebrauchten Konzepts des „Naturzustands“ und des „Rückfalls in Barbarei“ als Komplizen und Erben asymmetrischer Herrschaft und Wertkonstruktionen zu verstehen.

Alle Interessierten sind herzlich zum Mitdiskutieren eingeladen. Die Veranstaltung wird für den theorieblog aufgezeichnet. Für weitere und bereits erfolgte Diskussionen verweisen wir gern auch auf BUCHFORUM „Naturzustand und Barbarei“ des Hamburger blogs 100×100.

 

Oliver Eberl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Leibniz-Universität Hannover und Privatdozent an der Technischen Universität Darmstadt. Er vertrat vier Semester die Professur Politische Theorie und Ideengeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Forschungsschwerpunkte liegen in der Politischen Theorie, Demokratietheorie, Gesellschaftstheorie und Politischen Ideengeschichte. Außerdem ist er Ko-Leiter des von der Gerda-Henkel Stiftung geförderten Projekts Der Blick nach unten. Soziale Konflikte in der Ideengeschichte der Demokratie.

Philip Manow ist Parteienforscher, Ideenhistoriker und Politischer Theoretiker. Er hält die Professur für Vergleichende Politische Ökonomie am Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen und ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Neben seinen auch öffentlich stark diskutierten Publikationen über Populismus und die (Ent-)Demokratisierung der Demokratie ist für den Themenkomplex „Naturzustand und Barbarei“ vor allem die Monographie Politische Ursprungsphantasien. Der Leviathan und sein Erbe maßgeblich geworden, die neben anderen Arbeiten die Ikonographie und Metaphorik politischer Symbole erforscht.

Sebastian Huhnholz ist akad. Rat a.Z. und kommissarischer Leiter des Arbeitsbereichs Politische Theorie und Ideengeschichte am Institut für Politikwissenschaft der Leibniz-Universität sowie Mitglied des theorieblog-Redaktionsteams. Er wurde am Sonderforschungsbereich „Transformationen der Antike“ und an der LMU München von Karsten Fischer und Herfried Münkler über politische Imperiumstheorien promoviert und interessiert sich schon darum für ideengeschichtliche Barbarenmotive. Derzeit forscht er über Demokratietheorien der Staatsfinanzierung und deren Politische Ikonographie.

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