Am 18. Dezember 2018 findet in Kiel die zweite Hermann Kantorowicz-Lecture statt. Der Kölner Rechtshistoriker Hans-Peter Haferkamp wird über das Thema „Kantorowicz und die Historische Schule“ sprechen und dabei erläutern, warum es mit Kantorowiczs Antwort auf die selbstgestellte Frage: „Was ist uns Savigny? Nichts!“ nicht sein Bewenden haben kann.
Hermann Kantorowicz war eine der schillerndsten Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts und vor allem zur Zeit der Weimarer Republik: als Rechtshistoriker geachtet, als Rechtstheoretiker berühmt-berüchtigt, als Autor des das Deutsche Reich belastenden „Kriegsschuldgutachtens“ und engagierter Demokrat geschmäht, erhielt er erst im Jahr 1929 im Alter von 52 Jahren seine erste ordentliche Professur in Kiel. Nur vier Jahre später verlor er diese Stelle wieder. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seinen demokratischen Überzeugungen den neuen Machthabern doppelt verhasst, wurde er als einer der ersten Professoren durch die Nationalsozialisten aus dem Amt gedrängt. Zu Kantorowiczs Ehren und seinem Andenken trägt das Institut für juristische Grundlagenforschung an der Kieler Universität seit sechs Jahren seinen Namen. Seit dem vergangenen Jahr veranstaltet das Hermann Kantorowicz-Institut eine jährliche „Hermann Kantorowicz-Lecture“, die dem Werk und Wirken seines Namensgebers gewidmet ist.
Ort: CAU Kiel; Olshausenstraße 75, Hörsaal 4,
Zeit: 18 Uhr.
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