CfP: Internationale Politische Theorie

Die Zeitschrift für Politische Theorie sucht Beiträge für ein begutachtetes Sonderheft zum Thema Internationale Politische Theorie, das im kommenden Jahr erscheinen wird; Herausgeber sind Nicole Deitelhoff und Christian Volk. Beiträge sind einzusenden bis zum Ende diesen Jahres. Hier der vollständige Call:

Die vielgestaltigen Prozesse der Entgrenzung, Integration und Differenzierung des sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Zusammenlebens, die mit dem Begriff „Globalisierung“ assoziiert werden, stellen auch die Teildisziplin Politische Theorie vor neue Herausforderungen. Der Grund hierfür ist, dass ein großer Teil der in der Politischen Theorie verhandelten Konzepte – von Freiheit und Herrschaft über Gerechtigkeit bis hin zu demokratischer Legitimation und Selbstbestimmung – sowohl in ihrer normativen Begründung als auch in der Analyse durch die Vorstellung territorial abgeschlossener Einheiten geprägt sind. Hieraus ergeben sich eine Reihe an Fragen, denen das Themenheft in systematischer Weise nachgehen soll: (1) Was ist „Internationale Politische Theorie“? Zwar gibt es bereits seit einigen Jahrzehnten ein Forschungsfeld, das diesen Titel trägt; dessen Zuschnitt als Feld einer „internationalen Ethik“ ruft jedoch immer wieder Kritik hervor. Zugleich finden sich auch Bestrebungen, eine „Internationale Politische Theorie“ innerhalb der Internationalen Beziehungen zu begründen. Was fehlt, ist unseres Erachtens nach dagegen eine Selbstverständigung zu diesem Feld aus der Politischen Theorie heraus. Um dies zu leisten, ist auch zu fragen, (2) welche Konsequenzen sich aus den Prozessen der Entgrenzung, Integration und Differenzierung für die normativen Grundlagen politiktheoretischen Nachdenkens ergeben? Wenn sich Vergesellschaftungs- und Ordnungsbildungsprozesse zusehends von ihren nationalen Grenzen abzulösen beginnen und der methodologische Nationalstaatszentrismus politiktheoretischer Forschung in die Kritik gerät, muss erörtert werden, wie unsere zentralen Grundbegriffe von Herrschaft, Souveränität, Macht und Demokratie noch verankert werden können. Schließlich ist auch zu klären, (3) auf welche Weise sich globale Ordnungszusammenhänge charakterisieren lassen? Inhaltlich geht es dabei um die Diskussion unterschiedlicher Konzeptionen, mit denen politische Prozesse und Ereignisse heute erfasst werden (Weltgesellschaft, Global Governance, globale Hegemonie, postnationale Konstellation etc.), und welche normativen Konsequenzen und Erwartungen mit den jeweiligen Konzeptionen einhergehen. Methodisch stellt sich die Frage, inwiefern eine Internationale Politische Theorie bei der Charakterisierung globaler Ordnungszusammenhänge Anleihen bei anderen Disziplinen (Soziologie, Internationale Beziehungen, Völkerrecht etc.) zu machen hat.

Im Anschluss an die skizzierten Herausforderungen (sowie mögliche weitere relevante Fragestellungen) widmet die Zeitschrift für Politische Theorie 2015 dem Thema „Internationale Politische Theorie“ ein Schwerpunktheft. Erwünscht sind Beiträge, die in normativer, ideengeschichtlicher wie analytischer Weise über die aufgeworfenen Fragestellungen reflektieren.  Die Auswahl für den Druck unterliegt einem Begutachtungsverfahren. Die Beiträge sollten nicht länger als 50.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) sein und sind bis zum 31. Dezember 2014 an die beiden Herausgeber des Themenheftes Nicole Deitelhoff (nicole.deitelhoff@normativeorders.net) und Christian Volk (volkch@uni-trier.de) zu senden. Bitte beachten Sie die Richtlinien für die Formatierung. Über frühzeitige Interessensbekundungen würden die HerausgeberInnen sich freuen und sie stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

 

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