Am 24. Juni findet an der FU Berlin im Anschluss an die Gründungsverantaltung der ASAP eine Podiumsdiskussion zur Frage „Worin bestünde eine gerechte Außenpolitik?“ statt. Es sprechen Thomas Pogge, Regina Kreide und Herta Däubler-Gmelin. Alles Weitere nach dem Klick!
Zeit: 24.6.13, 16.15-18 Uhr, Ort: Freie Universität Berlin, Alte Bibliothek im Institut für Philosophie, Habelschwerdter Allee 30
Auf den Begriff der Gerechtigkeit wird in der Politik zumeist zurückgegriffen, um auf soziale Missstände im eigenen Land hinzuweisen oder einzelne politische Entscheidungen oder Reformvorhaben öffentlich zu verteidigen. Auch im gegenwärtigen Bundestagswahlkampf beziehen sich die Parteien mit zum Teil sehr unterschiedlichen innenpolitischen Vorstellungen auf die Idee sozialer Gerechtigkeit. Worin eine gerechte Gestaltung der politischen und ökonomischen Beziehungen zu anderen Staaten und mächtigen Wirtschafsakteuren bestünde, wird dagegen seltener ausdrücklich zum Gegenstand öffentlicher Debatten. Um diese wichtige Frage nach einer gerechten Außenpolitik soll es in dieser interdisziplinären Podiumsdiskussion mit anerkannten Experten aus Wissenschaft und Politik gehen.
Dabei sollen genauer auch folgende Fragen in den Blick genommen werden: Unter welchen Bedingungen sollten sich Staaten wie Deutschland an humanitären Interventionen zur Beendigung von akuten Menschenrechtsverletzungen beteiligen? Muss die BRD dem Beispiel Großbritanniens folgen und ihren Entwicklungshilfeetat auf 0.7% des BNE aufstocken? Sollte Deutschland einen größeren Anteil seines Entwicklungshilfeetats für die Verbesserung basaler Sozialleistungen verwenden, um extreme Armut effektiver zu bekämpfen? Wie kann man multinationale Unternehmen und reiche Individuen davon abbringen, ihre Profite in sogenannten Steueroasen zu akkumulieren und sich dadurch nationalen Jurisdiktionen zu entziehen? Wie lässt sich sicherstellen, dass die nach Deutschland importierten Güter fairen Arbeits- und Umweltstandards entsprechen?
Podium:
Thomas Pogge ist Leitner Professor für Philosophie und Internationale Angelegenheiten an der Yale University und gilt als einer der führenden Theoretiker auf dem Gebiet der Theorien globaler Gerechtigkeit. Darüber hinaus ist er Mitbegründer und Präsident von Academics Stand Against Poverty (vgl. www.academicsstand.org) und Gründer und Direktor der NGO Incentives for Global Health (vgl. www.healthimpactfund.org).
Herta Däubler-Gmelin war von 1998 bis 2002 Bundesministerin der Justiz und gehörte von 1972 bis 2009 der Fraktion der SPD im Deutschen Bundestag an. In den letzten Jahren war sie Honorarprofessorin am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin und widmete sich dabei unter anderem dem völkerrechtlichen Konzept einer Schutzverantwortung von Staaten im Angesicht von schweren Menschenrechtsverletzungen.
Regina Kreide ist Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und hat zu Fragen der Menschenrechts- und Gerechtigkeitspolitik sowie der Verantwortung von transnationalen Unternehmen publiziert.
Moderation:
Stefan Gosepath ist Professor für Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin und Direktor der DFG-Kollegforschergruppe Justitia Amplificata (www.justitia-amplificata.de).
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