CfA: Promotionskolleg in Heidelberg

Für das politikwissenschaftliche Promotionskolleg „Politikperformanz autokratischer und demokratischer Regime“ an der Universität Heidelberg kann man sich bis zum 1. November bewerben; alle Details gibt es hier oder nach dem Klick!

Im Rahmen des von der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg finanzierten Promotionskollegs „Politikperformanz autokratischer und demokratischer Regime“ am Institut für Politische Wissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sind ab dem 01.01.2013 Promotionsstipendien (im Umfang von 1.000 Euro zuzüglich 110€ Reise- und Sachkostenpauschale pro Monat) für eine Laufzeit von maximal drei Jahren zu vergeben. Die institutionelle Durchführung des Promotionskollegs erfolgt durch das Institut für Politische Wissenschaft. Die Promotion ist in ein strukturiertes Ausbildungsprogramm eingebettet, weshalb für die Stipendiaten Residenzpflicht besteht.

Das avisierte Promotionskolleg untersucht Governancemodi und Leistungsprofile von autokratischen und demokratischen Regimen im Vergleich. Die beantragten sechs Promotionsprojekte sollen in drei neue, weithin unbeackerte Analysefelder an der Gemarkung zwischen der vergleichenden Autokratie- und Demokratieforschung vorstoßen: Erstens, den Vergleich von demokratischen und autokratischen Regimen entlang der analytischen Achse Regimetypus-Governancemodi-Performanz. Zweitens, den Vergleich von demokratischen und autokratischen Regimen in der Absicht politikfeldspezifische Performanzkonvergenzen und -divergenzen zu identifizieren und zu erklären. Sowie drittens, den systematischen Vergleich der Innen- und Außenpolitiken der jeweiligen Regimetypen im Hinblick auf die Verwendung bestimmter Governance-Arrangements und Performanz bei der Herstellung stabiler nationaler und internationaler Ordnung. Die projektübergreifenden Leitfragen lauten: Divergieren oder konvergieren autokratische und demokratische Staaten in ihren Governancemodi und dadurch in ihren Leistungsprofilen? Wie lassen sich die empirischen Befunde theoretisch erklären? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Politikperformanz und politischen Legitimationspraktiken? Der Fokus der Vorhaben wird auf einer diachronen und/oder synchronen komparativen Untersuchung seit Beginn der 1990er Jahren liegen, da seither eine Vielzahl unterschiedlicher Risiken bei der Produktion kollektiver Güter inner- und außerhalb des Nationalstaates in ausgewählten Politik- beziehungsweise Regulierungsbereichen (beispielsweise demographische Entwicklung) sichtbar geworden sind. Gemeinsam und individuell sollen die Promotionsprojekte den Zusammenhang zwischen Regimetypen, der Auswahl von Governancemodi und Performanz aus unterschiedlichen politikwissenschaftlichen Perspektiven (Vergleich politischer Systeme, Politische Theorie und Policy-Analyse) untersuchen. Das Gesamtkonzept des Promotionskollegs kann mit einer ausführlichen Beschreibung der thematischen Ausrichtung, der einzelnen Projektfelder und Vorschlägen für mögliche Promotionsthemen hier eingesehen werden.

Das Studienprogramm des geplanten Promotionskollegs orientiert sich an drei Kernaufgaben: Erstens, sollen die Kollegiatinnen und Kollegiaten fachlich und methodisch in gemeinsamen Veranstaltungen fortgebildet werden. Zweitens, sollen die einzelnen Forschungsarbeiten durch regelmäßigen Austausch kritisch reflektiert und qualitativ angereichert werden. Drittens, sollen wissenschaftsrelevante Zusatzqualifikationen erworben werden. Das Grundgerüst des Studienprogramms kann hier eingesehen werden. Im Zentrum des Betreuungskonzeptes steht eine Betreuungsvereinbarung, die zu Beginn eines jeden Promotionsprojektes in beiderseitigem Einvernehmen zwischen der Stipendiatin beziehungsweise dem Stipendiaten und den Betreuerinnen beziehungsweise den Betreuern geschlossen wird. In der Betreuungsvereinbarung wird festgelegt, in welchem Zeitraum welche Fortschritte im Rahmen des Forschungsvorhabens erzielt werden sollen und gegebenenfalls welche zusätzlichen Aktivitäten in einzelnen Semestern, in Einzelfällen auch über das Studienprogramm hinaus, vorzusehen sind.

Die Bewerberinnen und Bewerber sollten einen überdurchschnittlichen Studienabschluss vorzugsweise in Politischer Wissenschaft oder einer Nachbardisziplin nachweisen können. Insbesondere qualifizierte junge Wissenschaftlerinnen werden um ihre Bewerbung gebeten. Die Bewerbungsunterlagen müssen enthalten:

  • ein Anschreiben mit Darstellung der Bewerbungsmotivation (maximal zwei Seiten),
  • Anlage 1: einen tabellarischen Lebenslauf (maximal zwei Seiten),
  • Anlage 2: eine Kopie des Abschlusszeugnisses (die belegten Kurse sowie deren erfolgreicher Abschluss sollten daraus ersichtlich sein),
  • Anlage 3: eine elektronische Ausgabe der Abschlussarbeit,
  • Anlage 4: eine Kopie des Erstgutachtens der Abschlussarbeit,
  • Anlage 5: eine Projektskizze für das geplante Promotionsprojekt (Umfang ca. 2.500 Wörter) sowie
  • Anlage 6: gegebenenfalls ein Publikationsverzeichnis.

Die Bewerbungsunterlagen sollen per Mail eingereicht werden. Bitte beachten Sie, dass Ihre Bewerbungsunterlagen eindeutig identifizierbar sind. Beschriften Sie daher jede der angeführten Unterlagen mit „Nachname_Vorname, Anschreiben/Anlage X“.

Nach Eingang der Bewerbungen gestaltet sich der Auswahlprozess in einem zweistufigen Verfahren: Erstens, dienen die Studienleistungen, das Gutachten der Abschlussarbeit und die eingereichte Projektskizze als Grundlage für die Bewertung und Vorauswahl der Kandidatinnen und Kandidaten. Die endgültige Auswahl erfolgt, zweitens, nach einem etwa halbstündigen Auswahlgespräch. Die Auswahlkriterien sind dabei neben den zuvor genannten Kriterien vor allem die wissenschaftliche Qualität und Durchführbarkeit des Promotionsprojekts. Nähere Auskünfte erteilt der Sprecher des Promotionskollegs Prof. Dr. Sebastian Harnisch.

Die Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 01.11.2012 (Ausschlussfrist) per Mail an den Sprecher des Promotionskollegs:

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Institut für Politische Wissenschaft

Prof. Dr. Sebastian Harnisch

Sprecher des Promotionskollegs

Bergheimer Straße 58

69115 Heidelberg

Mail: sebastian.harnisch at uni-heidelberg.de