Quo vadis, gute Lehre? Diskussionsbericht vom DVPW-Kongress

Ausgehend von einer Kritik einer Bonner Professorin im Frühjahr 2012 über „wassertrinkende“ Studierende in ihrer Veranstaltung und der darauffolgenden Diskussion unter Lehrenden organisierten Sybille de la Rosa und Stefan Skupien auf dem 25. DVPW-Kongress in Tübingen eine Podiumsdiskussion unter dem Titel: „Gute Lehre – Was tun? Variationen der Lehre in den Politikwissenschaften“. Für das Podium waren Kai-Uwe Schnapp (Hamburg), Astrid Lorenz (Leipzig), Stefanie Walter (Heidelberg) und Julia Kümper (Osnabrück) vertreten. Im Vordergrund standen die zu verbessernde Schreibfähigkeit der Studierenden, eine strukturiertere und geschultere Lehre sowie der Austausch der Studierenden untereinander. (mehr …)

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„Démocratie à venir” oder „Democracy in Crisis”? Tagungsbericht „Democracy and Resistance“ in Gießen

2011 war das Jahr der Revolutionen, Aufstände und Protestbewegungen, die sich von Tunis und Kairo über Athen, Madrid, New York bis hin nach Tel Aviv und Hong Kong erstreckten. Während der „Arabische Frühling“ in Tunesien und Ägypten durch die Forderung nach demokratischen Grundrechten den Sturz kleptokratischer Regime verursachte, stellten die europäischen und nordamerikanischen Protestbewegungen, wie „Democracia real ya“ oder „Occupy Wall Street“, sich gegen Entpolitisierungstendenzen in modernen Demokratien und das Diktat eines globalen Kapitalismus. Diese politischen Ereignisse bildeten den Referenzrahmen für die theoretische Reflexion über das Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Widerstand auf der internationalen Tagung „Democracy and Resistance“, die von Regina Kreide (Universität Gießen) und Petra Gümplova (Universität Gießen) vom 18.-20. Juni in Gießen organisiert wurde. (mehr …)

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Gegen die Verzweiflung anzudenken ist eine Verpflichtung – Habermas und der Marxismus

Es war eine eigentümliche Tagung, die Smail Rapic vom Philosophischen Seminar der Bergischen Universität Wuppertal vom 23. – 25. März konzipiert hat. Schon das Tagungsthema Habermas und der Historische Materialismus leuchtet nicht unmittelbar ein, wenn man an das Werk von Habermas denkt. Das ließ Habermas lange zögern, die Teilnahme zuzusagen. Diese Teilnahme war gleichsam die zweite Eigentümlichkeit: Er wohne seiner Historisierung bei, ja, das Konzept der Tagung dränge ihn in die Rolle der Selbsthistorisierung, was für ihn das Schlimmste sei. Er wolle lieber etwas lernen und über gesellschaftliche Probleme diskutieren. (mehr …)

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Bentham in Darmstadt

Als „Gesetzgeber der Welt“ wurde er von einem seiner Bewunderer ehrfürchtig bezeichnet, und tatsächlich operierte der britische Denker Jeremy Bentham (1748-1832) zu seinen Lebzeiten äußerst umtriebig weltweit als anerkannter Verfassungsberater. Bentham war damals ein Denker von internationaler Reputation, und heute ist seine Stellung als philosophischer und politischer Klassiker im englischsprachigen Raum gänzlich unumstritten. In die deutschsprachige Ideengeschichtsschreibung fand der Philosoph und Sozialreformer bislang allerdings nur mit Mühe Zugang. Diesem Defizit Abhilfe zu schaffen und Bentham den Weg in die deutschsprachige Politische Theorie ein wenig zu ebnen, war das Ziel einer Tagung in Darmstadt am 23. und 24. März, die sich (vermutlich als erste ihrer Art in Deutschland) ausschließlich der politischen Philosophie Jeremy Benthams widmete. (mehr …)

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Empirie und Theorie? Zur Frage nach konstruktivistischen Ansätzen in der Politischen Theorie

Die Möglichkeiten konstruktivistischer Ansätze innerhalb der Politischen Theorie stehen im Mittelpunkt der neuen DVPW-Themengruppe „Konstruktivistische Theorien der Politik“. Sie hat sich vom 9. bis 10. Februar 2012 zum ersten Mal in Duisburg getroffen.

In Ihrer Hinführung fokussierte Renate Martinsen (Duisburg-Essen) die unterschiedlichen konstruktivistischen Theoriefacetten auf den grundlegenden Zusammenhang, dass die Welt nicht außerhalb einer theoriegeleiteten Wahrnehmung und daher unabhängig vom Beobachter zu begreifen sei. Dies gab den für die weitere Diskussion aber auch die gesamte Tagung zentralen Schwerpunkt vor, nämlich wie die Begriffe von Theorie und Empirie voneinander zu unterscheiden sind, wo beide doch als miteinander verschränkt gedacht werden müssen. (mehr …)

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Vielfalt der Kosmopolitismen – Bericht von der Konferenz „Cosmopolitanism and International Relations Theories“

Zu einer internationalen Tagung zum Thema „Cosmopolitanism and International Relations Theories“ hatten Peter Niesen und Jens Steffek am 2. und 3. März 2012 an die TU Darmstadt eingeladen. Die Veranstaltung unter Mitwirkung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ konnte nicht nur eine Reihe namhafter internationaler Wissenschaftler, sondern auch eine große thematische Bandbreite an Beiträgen vorweisen. Niesen und Steffek, hatten sich explizit keine Synthese der verschiedenen Forschungsansätze zum Thema Kosmopolitismus in der Internationalen Politischen Theorie und den Internationalen Beziehungen zum Ziel gesetzt. Eine solche Synthese wäre angesichts der Mannigfaltigkeit der Beiträge und Schwerpunktsetzungen wohl auch kaum möglich gewesen. Während das Verständnis der Theorien der Internationalen Beziehungen unkontrovers zu sein schien, wurde das Konzept „Kosmopolitismus“ von den TeilnehmerInnen auf äußerst unterschiedliche Weise interpretiert und angewandt. Häufig wurde unter Kosmopolitismus (wie auch unter Internationaler Politischer Theorie) ein rein normativer Ansatz verstanden, welcher von den eher empirisch begriffenen Theorien der Internationalen Beziehungen ergänzt werden sollte, kann oder muss. (mehr …)

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Mehr Machiavelli wagen! Anmerkungen zur internationalen Bewegungsforschung anlässlich eines Vortrags von Donatella della Porta

»Even though I come from Florence, I am much less machiavellic«, entgegnete die italienische Bewegungs- und Demokratieforscherin Donatella Della Porta auf einen Kritikpunkt aus ihrem Publikum am Max Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG). Am 26 . Januar hatte die Forschungseinrichtung die Professorin vom European Union Institute (EUI), das in der Heimatstadt des wohl bekanntesten politischen Theoretikers der Renaissance angesiedelt ist, zu sich in die Kölner Südstadt geholt. (mehr …)

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Tagungsbericht „Das Politische Imaginäre“ in Frankfurt/Main

Die Bedeutung imaginativer Prozesse für die Konstitution politischer Ordnungen stand im Mittelpunkt eines Workshops, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Freiheit und Gesetz“ an der Goethe-Universität Frankfurt/Main stattfand. Unterstützt wurde die Veranstaltung (21.-22- Oktober) von dem ansässigen Exzellenzcluster „Normative Orders“. Das Imaginäre, welches von den Teilnehmern vor allem als ästhetisch-schöpferisches Moment der Einbildungskraft zugeordnet wurde, entfaltet dabei seine Wirkung jenseits der Dichotomie von Wirklichkeit und Vorstellung. (mehr …)

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Politik und Methode. Bericht vom Treffen der DVPW-Theoriesektion in Bremen – Teil 2

Nachdem am ersten Tag die Verbindung von politischer Theorie und empirischen Methoden diskutiert worden war, stand am zweiten Tag der Tagung die andere Komponente des von Dirk Jörke zu Beginn aufgezeigten Spannungsfeldes im Mittelpunkt, nämlich das Verhältnis von politischer Theorie und Moralphilosophie. Im Focus der vier durchaus kontroversen Panels standen dabei vornehmlich die Positionen von Raymond Geuss, John Rawls und Amartya Sen. (mehr …)

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