„Return of the Material Constitution“ – Buchpräsentation mit anschließender Diskussion

Am 13. Dezember 2023 organisieren Johannes Haaf (TU Dresden) und Kolja Möller (TU Dresden) eine Abendveranstaltung zum Erscheinen des Cambridge Handbook „Return of the Material Constitution“. Die Veranstaltung findet an der HU Berlin statt.

Michael Wilkinson (LSE) und Marco Goldoni (University of Glasgow) halten einen Vortrag zum Thema „The Return of the Material Constitution – Western Marxism and beyond”. Anschließend findet eine offene Diskussion mit Hauke Brunkhorst (Universität Flensburg), Esther Neuhann (FU Berlin) und Kolja Möller (TU Dresden) statt.

Es wird um Anmeldung via E-Mail an Kolja Möllers gebeten: kolja.moeller@tu-dresden.de.

 

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Herrschaft und Organisation aus Sicht der kritischen Theorie. Ein Konferenzbericht

Ist Herrschaft unabdingbar? Und was ist das Verhältnis von Herrschaft und Organisation? Mit diesen zentralen Fragen beschäftigte sich die vierte Konferenz des Peter-Bulthaup-Archivs am 25. Juni 2022 in Hannover. Leitthese der Konferenz war, dass es eine problematische Vermischung der Begriffe Herrschaft und Organisation in den Gesellschaftswissenschaften gebe. Hierdurch würde einerseits alle Organisation fälschlicherweise einer Herrschaftskritik unterzogen, während andererseits Herrschaft nicht als machtasymmetrisches Beziehungsgefüge erfasst werden könne. Ohne eine analytisch-begriffliche Differenzierung bleibe es jedoch unmöglich, insbesondere die anonymisierte Herrschaftsform der kapitalistischen Gesellschaft kritisch zu betrachten. (mehr …)

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Wittgenstein-Lectures: A.J. Julius über „Labor’s Self-Liberation from Capital“ (27.6.-1.7. Bayreuth)

Vom 27. Juni bis zum 1. Juli wird A.J. Julius (UCLA) fünf Vorlesungen im Rahmen der Wittgenstein-Lectures an der Uni Bayreuth halten. Der Titel der Lectures lautet: „Labor’s Self-Liberation from Capital“. Lillian Cicerchia von der FU Berlin und Nicholas Vrousalis aus Rotterdam werden die Vorlesungen kommentieren. Gäste sind herzlich willkommen, alle detaillierten Informationen zu der Veranstaltung finden sich hier.

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Vorträge zur materialistischen Staatskritik an der FU Berlin

Die Fachschaftsinitiative des Otto-Suhr-Instituts organisiert in diesem Winter eine Vortragsreihe zur materialistischen Staatskritik. Die sechs Vorträge, die zwischen dem 28. Oktober 2021 und dem 13. Januar 2022 jeweils um 18 Uhr im Hörsaal A in der Ihnestraße 22 stattfinden, beginnen jeweils um 18 Uhr. Los geht es an diesem Donnerstag mit einem einführenden Vortrag von Ingo Stützle zu „Der Staat des Kapitals. Zur Aktualität materialistischer Staatstheorie“. Im Verlauf des Semester folgen Vorträge zur Frage der Politik bei Marx und im Postmarxismus Laclaus und Mouffes (Ingo Elbe), zum Verhältnis von Antisemitismus, Antizionismus und materialistischer Staatskritik (Luise Henckel), zu Johannes Agnoli’s Thesen über den Staat des Kapitals und die Kritik der Politik (Ali Ma und Paul Schulte), zu den Grundlagen einer materialistisch-feministischen Staatstheorie (Friederike Beier) und schließlich zu den Analysen des NS-Staats von Fraenkel und Neumann (Moritz Zeiler). Genauere Informationen zu Daten, Titeln und Kontakmöglichkeiten zur FSI*OSI finden sich hier.

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Programmiert auf freie Zeit: Lesenotiz zu Antonio Negris „Über das Kapital hinaus“

Negri, Antonio: Über das Kapital hinaus
Abb.: Dietz Verlag

Antonio Negri: Über das Kapital hinaus, Karl Dietz Verlag, Berlin 2019, 263 Seiten.

Ist Marx ein Denker der Industrialisierung, oder hat er uns auch heute in Zeiten von Überwachungskapitalismus, Big Data und Industrie 4.0 noch etwas zu sagen? Die Arbeitswelt ist seit Ende der 1970er nicht länger eine der Hochöfen und des Fließbandes. Der sogenannte Postfordismus ist vielmehr zunehmend automatisiert, global diversifiziert und flexibilisiert. Insbesondere ist es nun auch das allgemeine Wissen und die darauf aufbauende Kreativität der Lohnarbeitenden, derer sich die kapitalgetriebene Produktion heute bemächtigt.

Am Beginn dieses Flexibilisierungs- und Automatisierungsprozesses, der auch das Ende der Arbeit (Jeremy Rifkin, 1995) erahnen ließ, machte sich Antonio Negri erneut an das marxsche Werk, indem er sich auf Einladung Louis Althussers in einer Vorlesung in Paris den Grundrissen widmete. Die Erstveröffentlichung dieser neun Teile erfolgte 1979 unter dem italienischen Titel Marx oltre Marx. Vierzig Jahre später ist der Vorlesungszyklus nun auch auf Deutsch erschienen. (mehr …)

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It’s not over until it’s over. Adam Tooze zu zehn Jahren Finanzkrise

Auf dem Höhepunkt der durch einen Bankenkrach in den USA ausgelösten und sich rasant über den halben Erdball verbreitenden Wirtschaftskrise 1857 bemerkte Karl Marx, seine Arbeit sei nun eine „doppelte“: die Ausarbeitung der ökonomischen Theorie in den Grundrissen sowie die Abfassung einer Broschüre über die Krise (MEGA III/8, S. 221). Marx hat die Broschüre nicht geschrieben, aber dazu Material über den Verlauf der Krise auf den Geld-, Industrie- und Rohstoffmärkten, ihre Ausdehnung über den Globus und die Rolle des Staats bei ihrer Moderation zusammengetragen. Anders als die reine Theorie hat es die Krisenanalyse mit einer konkreten Konstellation der bürgerlichen Gesellschaft zu tun. Weil die 2007 ausgebrochene Finanzkrise das welthistorisch bedeutendste Ereignis der vergangenen Dekade gewesen ist – sie zeitigte nicht nur globale und weit über rein ökonomische Belange hinausgehende Folgen, es ist auch ungewiss, ob sie überhaupt vorüber ist –, sind Synthesen dazu dringlich. Umso wichtiger ist Crashed, das neue Buch des britischen, an der New Yorker Columbia University lehrenden Historikers Adam Tooze über die Krise und ihr Weiterleben in der Gegenwart. (mehr …)

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Die Geburt der Frauenbewegung. Skadi Siiri Krauses ZPTH-Artikel in der Diskussion

Die neue Ausgabe der Zeitschrift für Politische Theorie ist soeben erschienen und bietet Einblicke in ganz unterschiedliche Felder und Fragestellungen der Politischen Theorie und Ideengeschichte. Lisa Herzog diskutiert das Verhältnis von kritischer Sozialtheorie und nicht-idealer politischer Theorie; Victor Kempf untersucht Universalismus und Parteilichkeit in der Kritischen Theorie Axel Honneths. In die aktuelle Debatte um das heiß diskutierte Konzept der Postdemokratie interveniert Simon Bein und Burkhard Liebsch schreibt zur zweifelhaften Politisierbarkeit negativer Erfahrungsansprüche. Zur politischen Ideengeschichte trägt schließlich nicht nur der Bericht zur Rousseauforschung von Harald Bluhm und André Häger bei, sondern auch der Beitrag von Skadi Siiri Krause. Sie beschäftigt sich mit der historischen Rolle der Saint-Simonistinnen und ihrem Beitrag zur Frauenbewegung. Wir freuen uns, dass wir diesen Aufsatz in Zusammenarbeit mit der ZPTh kostenlos zum Download zur Verfügung stellen können – und das Karina Korecky im Folgenden den Aufschlag zur Debatte übernimmt. Wie immer laden wir zugleich alle herzlich ein, in den Kommentarspalten mit in die Diskussion einzusteigen. Skadi Siiri Krause wird auf den Kommentar und die Diskussion antworten. Im Folgenden hat aber nun erst einmal Karina Korecky das Wort:

In ihrem bedeutenden und inspirierenden Aufsatz erinnert Skadi Siiri Krause an die Anfänge der modernen Frauenbewegung und, im Jahr des 200. Geburtstages von Marx, an den frühesten Bruch zwischen den sich herausbildenden Bewegungen der Frauen und der Arbeiter in Europa. Sie liest und diskutiert die Zeitschrift La Femme libre (später La Femme Nouvelle), Kristallisationskern und Sprachrohr der Saint-Simonistinnen und vermutlich die erste feministische Zeitschrift überhaupt. Den Kreis von Aktivistinnen um die Zeitschriften begreift Krause als „Vorläufer der feministischen Bewegungen” und unterstreicht „ihren Beitrag für die Ideengeschichte” (S. 75). Dabei ist Krause an den Saint-Simonistinnen aufgrund ihres auf „alltäglichen Lebenserfahrungen” basierenden praktischen Feminismus interessiert, ihres Ziels einer „finanziellen wie rechtlichen Selbständigkeit der Frau” und ihrer Kritik an dem vom männlichen Teil der Bewegung propagierten Ideal der freien Liebe (ebd.). Diese Aspekte nehmen, so Krause, die heutigen Debatten um Intersektionalität, d. h. der Verschränkung verschiedener Kategorien der Unterdrückung und Diskriminierung, vorweg. Die Debatten der Saint-Simonistinnen demonstrieren auch, könnte man hinzufügen, die diskursive Spannung der Zweiten Frauenbewegung zwischen (aufklärerischer) Gleichheit und (romantischer) Differenz in nuce. (mehr …)

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Workshop „Radical Democracy: Democracy after Marx“ (Frankfurt)

Am 1. und 2. November findet am Institut für Sozialforschung in Frankfurt der zweite Radical Democracy Workshop statt. Gemeinsam mit Prof. Vicky Iakovou (University of the Aegean) werden Texte zum Thema „Democracy after Marx: Lefort, Abensour and the Critique of Domination“ diskutiert. Um Anmeldung wird bis zum 10. Oktober gebeten, damit die digitalen Kopien der Texte für die Diskussion per Email versandt werden können. Alle Informationen finden sich auf dem Flyer.

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CfP: Marx Kongress 2017 in Trier

Nachdem Trier seinem allseits beliebten Gründer Nero 2016 ein Gedenkjahr gewidmet hat, ist 2017 nun Marx-Jahr an der Mosel. Dies bildet nicht nur für die Volksrepublik China den Anlass der Stadt ein Marx-Standbild in Bismarckgröße zu verehren, sondern wird auch vom Rosa Salon Trier und den dortigen Falken dazu genutzt, einen spannenden Kongress zur Frage der Aktualität des marxschen Werks zu veranstalten. Der Kongress findet vom 11.-14. Oktober an der Universität Trier statt, der Call for Papers läuft noch bis zum 30.04. Alle weiteren Informationen finden sich hier.

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„Marx und die ‚Kritik im Handgemenge'“ in Osnabrück

Der Modus der Marxschen Kritik als konfliktuelle Praxis steht im Fokus einer Tagung, zu der Matthias Bohlender, Anna-Sophie Schönfelder und Matthias Spekker vom Forschungsprojekts „Marx und die ‚Kritik im Handgemenge‘. Zu einer Genealogie moderner Gesellschaftskritik“ einladen. Am 3. und 4. März 2017 werden unterschiedliche Aspekte des Marx’schen Kritik-, Wahrheits-, Wissenschafts- und Politikverständnisses diskutiert.  Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Um Anmeldung wird jedoch gebeten. Alle Details und weitere Informationen finden sich im Programmflyer.

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