Wie Weber uns verzauberte. Lesenotiz zu Hans Joas‘ „Die Macht des Heiligen“

Wer nach der Zukunft der Religionen fragt, wird sich auch um ihre Gestalten in Vergangenheit und Gegenwart Gedanken machen müssen. Das im Oktober erschienene Buch des Soziologen Hans Joas über „Die Macht des Heiligen. Eine Alternative zur Geschichte von der Entzauberung“ führt die LeserInnen in einer intellektuellen tour de force durch die Geschichte des modernen Nachdenkens über Religion und wartet mit einer fulminanten These auf: Max Webers durch sämtliche Proseminare geisternde These von der „Entzauberung der Welt“ habe den Blick auf eine auch in der Gegenwart präsente „Macht des Heiligen“ verstellt. Diese Macht sei durch Webers suggestives Entzauberungsnarrativ weder historisch noch sozialtheoretisch richtig begriffen worden. Das zweite Ziel des Buches ist es dann auch gleich, eine solche historisch informierte Sozialtheorie des Heiligen zu entwickeln. (mehr …)

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„Unterwerfung der Welt? Probleme europäischer Globalgeschichte 1415-2015“ Meisterkurs in Berlin

Vom 9. bis 13. April 2018 veranstaltet die Humboldt-Universität unter dem Titel „Unterwerfung der Welt? Probleme europäischer Globalgeschichte 1415-2015“ einen Meisterkurs mit dem Freiburger Historiker Wolfgang Reinhard. Der Kurs wird von Hans Joas begleitet und richtet sich an Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen, die ihr Promotions- oder Habilitionsprojekt mit Bezug zum Thema des Meisterkurses vorstellen wollen. Bewerbungsfrist ist der 30. Juli 2017. Weitere Informationen sind hier zu finden.

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Vortragsreihe Sozialtheorie am Kölner MPIfG

Das Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung richtet in diesem Winter eine spannende Veranstaltungsreihe zur Sozialtheorie aus. Ziel der Reihe ist es, zentrale gesellschaftstheoretische Fragestellungen in den Blick zu nehmen:

Wie lassen sich Modernisierungsprozesse im Hinblick auf Homogenität und Kontingenz gesellschaftlicher Entwicklung verstehen? Wie verändert sich das Gefüge gesellschaftlicher Ordnung angesichts von zu beobachtenden „Abnutzungserscheinungen“ demokratischer Politik? Welche Rolle spielt der Wettbewerbsmechanismus für die Dynamik moderner kapitalistischer Gesellschaften? Wie verändern sich Konflikte um Anerkennung in der Gesellschaft heute? Welche Handlungs- und Persönlichkeitsformen dominieren in der heutigen Gesellschaft im Vergleich zur klassischen Moderne?

Den Anfang macht Hans Joas am 28. Oktober 2010 mit einem Vortrag zum „Zeitalter der Kontingenz“. Weiterhin eingeladen sind Uwe Schimank, Hartmut Rosa, Axel Honneth und Andreas Reckwitz. Hier geht’s direkt zum Programm.

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