CfA: Oligarchische Finanzmärkte – gefesselte Demokratie? (Darmstadt)

Am 21. und 22. November 2024 veranstalten Dirk Jörke, Janosch Prinz und Oliver Weber einen Workshop an der TU Darmstadt, der sich dem „Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und potentiell oligarchischer Finanzmacht“ widmet. Wie blickt die Politische Theorie auf das Verhältnis von Demokratie und Finanzmärkten? Kann deren Erscheinung als heutiger Ausdruck ideengeschichtlich bekannter oligarchischer Machtansprüche gedeutet werden? Welche programmatischen Angebote zur Verhältnisbestimmung von Demokratie und Kapital lassen sich ideengeschichtlichen Beiträgen entnehmen? Was bietet hier die aktuelle politische Philosophie?

Diesen und weiteren Fragen zum Verhältnis von Finanzmacht und Demokratie sollen im Rahmen des Workshops Raum für Präsentationen von Forschungsarbeiten und gemeinsame Gesprächsmöglichkeiten geboten werden. Die Veranstaltung schließt unmittelbar an die Ergebnisse und Fragestellungen der u.a von Aaron Sahr und Sebastian Huhnholz organisierten Workshops zur Politischen Theorie öffentlicher Finanzen in Darmstadt und am Hamburger Institut für Sozialforschung an.

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CfP zur Sektionstagung „Politische Theorie nach dem Eurozentrismus“

Die nächste Frühjahrstagung der Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte (DVPW) in Rostock widmet sich vom 13. bis zum 15. März 2024 dem Thema „Politische Theorie nach dem Eurozentrismus. Ressourcen nicht-westlichen Denkens in politischen Herausforderungen der Gegenwart“. Die Veranstalter:innen haben nun den Call veröffentlicht. Im Fokus stehen sollen Beiträge, die – in der Tradition der Vergleichenden Politischen Theorie (CPT) stehend und diese Tradition weiterführend – zur globalen Erweiterung des politiktheoretischen Kanons und zur Erforschung nicht-westlicher Ideenbestände beitragen. Vier Themenfelder sollen dabei im Rahmen der Sektionstagung explizit Aufmerksamkeit erhalten: Neben CPT als Forschungsfeld, CPT als Ideengeschichte, CPT und ihre Inhalte soll auch die Frage explizit diskutiert werden, inwiefern nach 30 Jahren CPT die Politische Theorie transformiert werden muss?

Beitragsvorschläge (ca. 300 – 500 Wörter) können bis zum 15. August 2023 an wsf.cpt@uni-rostock.de gesendet werden. Willkommen sind dabei Beiträge von Kolleg*innen, die explizit zu nicht-westlichem Denken forschen, genauso wie von Forscher*innen, die allgemeine Fragestellungen in den skizzierten Themenkomplexen
verhandeln. Ein Tag der Konferenz ist für Vorträge und Diskussionen in englischer Sprache vorgesehen. Der vollständige Call mit vielen zusätzlichen inhaltlichen Anregungen sowie organisatorischen Infos findet sich hier.

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CfP PROKLA 213: Wieviel 1973 steckt in 2023? 50 Jahre Brüche und Kontinuitäten

Derzeit spitzt sich die multiple Krise im globalen Gefüge zu. Unterschiedliche Entwicklungen verbinden sich zu einer Gemengelage, die den zeitdiagnostischen Eindruck eines kommenden Bruchs verstärkt: der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Verschärfung der Konkurrenz zwischen den USA und China, die Rekordinflation und Diskussionen um eine Phase der Deglobalisierung, Krisenerscheinungen liberaler Demokratien und die Bedeutungszunahme autoritärer Staatlichkeit sowie nicht zuletzt die dramatische Zuspitzung der ökologischen Krise. Die mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems seit 1973 durchgesetzte Ausrichtung der Weltwirtschaft und die damit verbundene geopolitische Ordnung scheinen ins Wanken geraten zu sein. Befinden wir uns heute in einer Phase des Umbruchs, ähnlich wie 1973? Wieviel 1973 steckt in unserer Gegenwart? Was an grundlegenden Veränderungen seit 1973 gilt es zu begreifen, um zukünftige Konflikte bewältigen zu können?

Die Redaktion lädt zur Einsendung von Exposés bis zum 8.5.2023 ein. Der vollständige CfP kann hier eingesehen werden.

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Zhao Tingyangs „Alles unter dem Himmel“ – Ein chinesischer Weg zur neuen Weltordnung

Inklusive Weltordnung, globale Kooperation, weltweiter Friede – dies sind die größten Wünsche Zhao Tingyangs, der als einer der bekanntesten chinesischen Philosophen der Gegenwart gilt. Er unterrichtet Philosophie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in Peking, die direkt dem Staatsrat der Volksrepublik China untersteht. Allerdings will sich Zhao eine globalpolitische Ordnung nicht nur wünschen, sondern auch an einer Realisierung derselben beitragen: So skizziert er in seinem 2020 bei Suhrkamp erschienenen Werk „Alles unter dem Himmel. Vergangenheit und Zukunft der Weltordnung“ einen Weg zur Umsetzung einer inklusiven Weltordnung.

Grundsätzlich bringe die Globalisierung laut Zhao ernsthafte Gefahren mit sich. Daher plädiert er für eine globalpolitische Ordnung, die unsere Zukunft vor dem Untergang retten soll: eine Weltordnung im Sinne des chinesischen Konzeptes des „Tianxia“. „Tianxia“ bedeutet so viel wie „Alles unter dem Himmel“ und ist ein zentraler Begriff der chinesischen Philosophie. Im Kern bezeichnet das Tianxia eine globale Ordnung der Koexistenz und Inklusion, die keine außenstehenden Feinde kennt und in der es im Sinne des „konfuzianischen Optimums“ (S. 41) gilt, den gegenseitigen Nutzen zu maximieren. Als ausgereiftes politisches System geht dieses Konzept auf die Zhou-Dynastie vor ca. 3000 Jahren zurück. Nun greift Zhao dieses Prinzip wieder auf und hofft somit, eine globalpolitische Lösung gefunden zu haben, die weltweiten Frieden garantiert. (mehr …)

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Drei Stellen am Centre Marc Bloch, Berlin

Am deutsch-französischen Forschungszentrum Centre Marc Bloch in Berlin sind derzeit drei unterschiedliche Stellen ausgeschrieben.
Zur Vorbereitung eines kollektiven und interdisziplinären Forschungsprojektes, das sich mit den wirtschaftlichen Dynamiken der Globalisierung Europas und den sich daraus ergebenden politischen und sozialen Problemen und Konfliktfeldern befassen soll:
(1) eine BMBF-finanzierte Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in – ab 1. Mai 2019, Vollzeit, zunächst auf 3 Jahre befristet, EG 13 TV-L – und
(2) eine Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in – zunächst befristet von 1. Mai 2019 bis 30. April 2020, Vollzeit, EG 13 TV-L.
Beide Stellen sind für Promovierte aller Sozial- und Geisteswissenschaften offen. Voraussetzungen sind darüber hinaus u.a. Fähigkeiten zum eigenverantwortlichen Arbeiten, Organisations- und Teamfähigkeit sowie Kenntnisse der deutschen und französischen Sprachen. Bewerbungsfrist für beide Stellen ist der 1. April 2019. Die Ausschreibung für diese Stellen findet sich hier.

(3) Darüber hinaus ist eine Doktorandenstelle (0,65%, EG 13 TV-L) ausgeschrieben, die zunächst ab 1. Mai 2019 auf 12 Monate befristet ist, aber zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden kann. Das geplante Promotionsvorhaben soll sich in einen der Forschungsschwerpuntke des CMB – 1. Staat, Recht und politischer Konflikt, 2. Mobilität, Migration und räumliche Neuordnung, 3. Dynamiken und Erfahrungen der Globalisierung und 4. Kritisches Denken im Plural – einfügen und auch hier sind neben einem abgeschlossenen Master-Studium (oder Äquivalent) gute Kenntnisse des Deutschen und Französischen vorausgesetzt. Bewerbungsfirst ist ebenfalls der 1. April 2019. Die Ausschreibung für die Doktorandenstelle findet sich hier.

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Stipendien am Käte Hamburger Kolleg Duisburg

Für den Zeitraum März 2019 – Februar 2020 sind am Duisburger Käte Hamburger Kolleg Forschungsstipendien für PostdoktorandInnen ausgeschrieben. Besonders erwünscht sind Bewerbungen zu den Themenfeldern ewerbungen zu den Themenfeldern 1) Pfade und Mechanismen globaler Kooperation und 2) globale Kooperation unter den Bedingungen polyzentrischer Governance. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli; alle Infos hier.

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Vortrag: Saskia Sassen in Berlin

Am 11.07 – ACHTUNG VERLEGT: 1o.07,18 Uhr,  Akademischen Senatssaal, HFB – wird es an der FU Berlin einen öffentlichen Vortrag von Saskia Sassen geben. Der Vortrag trägt den Titel eines ihrer Bücher „Expulsions: Brutality and Complexity in the Global Economy“. Die Veranstaltung findet im Henry-Ford Bau statt (Hörsaal B Senatssaal) und beginnt um 18 Uhr. Alle weiteren Infos entnehmt bitte dem Poster zur Veranstaltung.

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Podcast: Ina Kerner – Postkoloniale Theorien als globale kritische Theorien

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Die den Vortrag von Ina Kerner leitende Ausgangsfrage ist, wie eine der Globalisierung angemessene kritische Theorie aussehen könnte; eine Theorie die dabei nicht nur in der Kritik verbleibt, sondern eine Perspektive der Widerständigkeit und Transformation eröffnen könnte. Dabei wird die Theorie auf zwei Ebenen von der Globalisierung durchdrungen zum einen als Gegenstand des Theoretisierens und zum anderen als Globalisierung der Theorie selbst. Für Kerner besteht die Herausforderung einer solchen doppelbestimmten globalen kritischen Theorie als erstes in der Überwindung des methodischen Nationalismus und Eurozentrismus und deren Blindheit für die Andersartigkeit politischer Prozesse in nicht-westlichen Kontexten. Zu diesem Zweck zieht Kerner eine außerordentliche Breite an Theoretikerinnen und Theoretikern aus den unterschiedlichsten Erdteilen zu Rate: Mit Stuart Hall thematisiert sie den Eurozentrismus, der Europa zum Maßstab globaler Entwicklungen macht, mit Fernando Coronil globale Machtasymmetrien, mit Achille Mbembe und Anibal Quijano die historischen Hinterlassenschaften des Kolonialismus, mit Eduardo Mendieta die epistemischen Privilegien und plädiert abschließend mit Veith Selk für die Übersetzung theoretischer Konzepte und die Überarbeitung des theoretischen Kanons des globalen Nordens. Quintessenz des theoretischen Angebots, das Kerner als eine Art Werkzeugkasten für eine bessere Welt präsentiert, ist, dass jede Kritik in Zeiten der Globalisierung ohne Berücksichtigung der peripheren, nicht-westlichen Wissensformen unvollständig bleibt.

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Podcast: Christian Volk – Staat und Souveränität in der transnationalen Konstellation

Wie vergangene Woche angekündigt präsentieren wir euch heute den ersten Podcast zur Vortragsreihe „Zur Zukunft der Politischen Theorie im 21. Jahrhundert“, der am 26.04.2016 an der Universität Göttingen gehalten wurde. Aller Anfang ist schwer, weshalb die Tonqualität des hervorragenden Vortrags  leider zu wünschen übrig lässt. Wir tun unser bestes, um den Podcast nächste Woche in besserer Tonqualität anbieten zu können. Nächste Woche folgt: Franziska Martinsen – Das europäische Subjekt der Menschenrechte.
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Der Vortrag „Staat und Souveränität in der transnationalen Konstellation“ geht auf die Arbeit des DFG-Projekts „Der Begriff der Souveränität in der transnationalen Konstellation“ zurück, das Christian Volk geleitet hat und fasst die zentralen Ergebnisse zusammen. Christian Volk fragt, ob sich das Politische in Zeiten der Globalisierung mit dem Begriff der Souveränität noch angemessen beschreiben lässt und ob dieser seine normative Fundierungsfunktion dadurch eingebüßt hat. Durch die Trends in der globalen Rechtsentwicklung, wie die Zunahme der durch den UN-Sicherheitsrat erlassenen Sanktionen, die Einschränkung des Konsensprinzips in der internationalen Politik, das Entstehen neuer Gerichte und Tribunale und das Hinzutreten neuer Völkerrechtssubjekte wird das Konzept der Souveränität zunehmend herausgefordert, wenn nicht gar gänzlich in Frage gestellt. Volk zeigt durch den Vergleich von zwei Autorenpaaren, wie die Struktur des Souveränitätsbegriffs selbst eine angemessene Lösung für die diagnostizierten Probleme verstellt. Hans Kelsen und Carl Schmitt, Dieter Grimm und Jean Cohen werden als „feindliche Brüder“ (Wolfgang Eßbach) gegenüber gestellt und so die Ontologie des Souveränitätsdenkens herausgearbeitet. Volk macht deutlich, wie das souvernänitätstheoretische Denken den Blick auf den Netzwerkcharakter gegenwärtiger politischer Praktiken, die Vielzahl von neuen Akteuren und die spezifische transnationale Prägung der gegenwärtigen Politik verstellt.

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Vortragsreihe „Ander(e)s Wissen: Kritische Betrachtungen globaler Wissensproduktion“ (Berlin)

bgsmcs_offener_hoersaal_2016_anderes_wissenAn der FU Berlin gibt es im Sommersemester spannende Vorträge zur Frage globaler Wissensproduktion, veranstaltet vom Institut für Islamwissenschaft und der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies im Rahmen des Offenen Hörsaals. Die Reihe beschäftigt sich mit Fragen wie: Wie kann regionalwissenschaftliche Forschung systematischer für eine vertiefte Auseinandersetzung mit sozialwissenschaftlichen Grundannahmen genutzt werden? Auf welche Weise müssen eingeschliffene Begriffe wie Religion, Geschlecht, Gesellschaft oder Staat überdacht werden, wenn sich regionalwissenschaftliches Wissen stärker auch in die Theoriebildung einbringt? Und wie lassen sich auf diese Weise globale Machtasymmetrien auch im Bereich der akademischen Wissensproduktion sichtbar machen?

Hier geht es zum Programm.

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