Zum Verhältnis von Politischer Theorie und Migration. Ein Tagungsbericht zur ersten Dresdener DVPW Theoriesektions-Tagung 2021

Ob bzw. inwiefern gegenwärtige Migrationsbewegungen Konzepte der politischen Theorie in Frage stellen, welche Blindstellen in der politischen Theorie in Hinblick auf Migration, Zugehörigkeit und Rassismus bestehen, aber auch wie politische Theorie und Migrationsforschung einander befruchten können – diese Fragen standen am 09. und 10. März zur Debatte. Virtuell wurde damit die Theoriesektionstagung nachgeholt, die ursprünglich im Frühling 2020 in Dresden stattfinden sollte. Organisiert und geleitet von Hans Vorländer, Andreas Niederberger und Oliviero Angeli wurde in acht Panels das Verhältnis von politischer Theorie und Migrationsforschung diskutiert

Kartierung des Feldes

Entgegen früherer Theoriedebatten zu Migration, die sich vor allem um das Verhältnis zwischen dem Recht auf Ausschluss und dem Recht auf Einwanderung drehen, geht es bei dieser Sektionstagung – wie Andreas Niederberger in seinem Eröffnungsvortrag stark macht – schwerpunktmäßig um andere Spannungsfelder: Zwar haben die klassischen Debatten und Positionen zwischen Carens und Miller im abschließenden Panel und den Vorträgen von Therese Herrmann und Jonathan Holst auch ihren Platz, doch die Schwerpunkte bilden andere Debatten. (mehr …)

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Kritische Theorien in der Pandemie: (k)eine Finissage zum Corona-Glossar

Bei der Spendenaktion rund um die Beiträge aus der YouTube-Reihe des Frankfurter Arbeitskreises „Kritische Theorie in der Pandemie: Ein Glossar zur Corona-Krise“ sind 13.200 Euro zusammengekommen, die an die Medico Nothilfe und an Project Shelter überwiesen wurden.

Nach dem missglückten Livestream im März, vor allem aber aufgrund des großen Interesses an den Beiträgen und dem Bedürfnis nach Diskussion und Austausch darüber, was kritische Theorien zu einem besseren Verständnis der Pandemie in ihren komplexen Verschränkungen mit anderen Krisen beitragen können, findet an diesem Sonntag noch einmal ein Live-Event statt:

Unter dem Titel: Kritische Theorie in der Pandemie – (k)eine Finissage wird es am Sonntag, 3. Mai 2020, ab 17:00 eine Live-Diskussion auf dem YouTube-Kanal des Frankfurter Arbeitskreises geben: https://www.youtube.com/watch?v=RQJTvNR7FEs

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Alle im selben Boot? Schiffbruch, Seenotrettung und die Grenzen der Solidarität

— Nachdem bereits Felix Anderl eine postkoloniale Perspektive auf Solidarität eröffnet hatte, vertieft Jeanette Ehrmann im letzten Beitrag zu unserer Solidaritäts-Debatte diese weiter – und nimmt dabei mit der Seenotrettung ein ebenso besonders aktuelles wie besonders umstrittenes Feld der Solidarität in den Fokus. —

 

Banksy, 2015: We’re not all in the same boat

Der Schiffbruch ist eine zentrale Metapher in der Geschichte des europäischen Denkens, so Hans Blumenberg in seiner Untersuchung „Schiffbruch mit Zuschauer“ (1979). Gerade in der Haltung des unbeteiligten, auf festem Lande stehenden Zuschauers angesichts der Katastrophe eines bevorstehenden oder überstandenen Schiffbruchs offenbare sich die Erfahrung der jeweiligen Zeit. Doch was bedeutet es für die politische Gegenwart, dass sich derzeit täglich reale Szenen des Schiffbruchs an den Grenzen Europas ereignen? Die Flucht über das Mittelmeer, eine der am höchsten überwachten Meereszonen der Welt, ist zur weltweit tödlichsten Migrationsroute auf dem Seeweg geworden. Seit 2014 sind dem Missing Migrants Project zufolge 17.419 Menschen im Mittelmeer zu Tode gekommen, und dies sind nur die dokumentierten Todesfälle. Während noch immer über eine gemeinsame europäische Seenotrettung, über Aufnahmekapazitäten und Verteilungsschlüssel gestritten wird, sind in diesem Jahr bereits 1.091 Menschen auf den „left-to-die boats“ gestorben, jenen namenlosen Booten, die von der libyschen Küste abfahren und keinen sicheren Hafen mehr erreichen. Was bedeutet es für unsere Zeit, so fragt Paul Gilroy, dass wir Zuschauer*innen einer fortgesetzten Katastrophe des Schiffbruchs sind?

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CfP: Workshop „Researching Norms and Values in the Field of Migration and Refugee Studies“ (Malmö)

Im Rahmen der internationalen Konferenz „Refugees, borders and membership“ an der Universität in Malmö (24.-26.Oktober 2018) findet ein Workshop zu „Researching norms and values in the field of migration and refugee studies“ statt. Der Workshop wird von einem interdisziplinären Forschungsteam organisiert, das sich in dem europäischen Projekt „NoVaMigra – Norms and Values in the European Migration and Refugee Crisis“ (H2020; 2018-2021) mit der Bedeutung europäischer Werte und Normen für den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit Flucht und Migration beschäftigt. Der Workshop soll die unterschiedlichen Dimensionen, die sich dabei für Akteure, Institutionen und politische Prozesse ergeben, aufgreifen und mögliche Schnittstellen zwischen der Migrations-/Flüchtlingsforschung und der Philosophie identifizieren. Abstracts können bis zum 23. April bei Johanna Gördemann (johanna.goerdemann@uni-due.de) eingereicht werden. Weitere Informationen zum Call finden sich hier.

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Flucht, Migration und Integration. Zwei Vorträge in Freiburg

Zum Auftakt ins neue Jahr lädt die Freiburger Professur für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte gemeinsam mit dem Colloquium Politicum der Universität Freiburg erneut zu Vorträgen zu Flucht, Migration und Integration ein. Am 11. Januar trägt Frauke Kurbacher von der FU Berlin „Gedanken zu einer Philosophie der Migration“ vor und sucht die Figur und Situation des Flüchtlings zu greifen. Am 25. Januar unternimmt Sybille De La Rosa (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) dann „Demokratietheoretische Überlegungen zur Inklusion und Exklusion von Geflüchteten“. Alle Zeiten und Orte finden sich unter folgendem Link und auch noch einmal nach dem Klick.

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Workshop: Flucht, Migration, Grenzen (Berlin)

Der Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Sozialphilosophie der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet am 9. Dezember 2016 von 15-20 Uhr einen Workshop zum Thema „Flucht, Migration, Grenzen“ mit Andreas Cassee (Berlin), Jan Brezger (Berlin), Christoph Menke (Frankfurt/M.) und Julia Schulze Wessel (Dresden). Im Zentrum des Workshops stehen die Fragen von Inklusion und Exklusion, das Verhältnis von Nationalstaat, politischer Gemeinschaft, politischer Zugehörigkeit und Solidarität. Um Anmeldung bis zum 5.12. wird gebeten, da vorab die Texte versendet werden.

Eine ausführliche Beschreibung gibt es nach dem Klick. (mehr …)

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Towards a New Multiculturalism? Workshop und Vortrag mit Charles Taylor (Jena)

Ulf Bohmann und Paul Sörensen veranstalten am 30. Mai einen Workshop mit Charles Taylor in Jena. Die Veranstaltung verspricht spannend zu werden: Angesichts der aktuellen politischen Situation wird Taylor Thesen zur Flüchtlingsfrage, zur Krise des Westens und zu einem neuen Multikulturalismus formulieren, die auf dem Workshop diskutiert werden. Die Veranstaltung endet mit einem Abendvortrag von Taylor zum Thema: „Democracy and Diversity – a Western Crisis“. Hier geht es zur Website und hier direkt zum Programm.

 

 

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Ringvorlesung „Migration und Flucht“ an der FU Berlin

Von der kommenden Woche an und noch bis zum Februar findet am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin eine öffentliche Ringvorlesung zum Thema „Migration und Flucht“ statt. Die politiktheoretische Perspektive wird dabei von Kieran Oberman (Edinburgh) sowie Jan Brezger, Andreas Cassee und Bernd Ladwig (alle drei FU Berlin) vertreten. Die Ringvorlesung findet in der Regel mittwochs von 18-20 Uhr statt. Das genaue Programm und alle Details findet ihr hier, einen gesonderten Aushang zum Vortrag von Kieran Oberman hier.

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